Sauerland: Herausfordernde Zeiten für Industrie

Die Lage vieler Betriebe in der Region hat sich laut der IHK zuletzt verschlechtert. Im Hochsauerlandkreis ist die Arbeitslosenquote besonders stark gestiegen.

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„Die Industrie ist und bleibt das wirtschaftliche Rückgrat Südwestfalens“, kommentiert Franziska Petri, Referentin für Kommunikation und Volkswirtschaft, die siebte Auflage der gemeinsamen Broschüre „Südwestfalen in Zahlen“ der südwestfälischen IHKs. Mit einem Beschäftigtenanteil von 42,5 Prozent ist das produzierende Gewerbe weiterhin der größte Wirtschaftsbereich in der Region und hat damit einen deutlich höheren Stellenwert als in Deutschland (26,8 %) und Nordrhein-Westfalen (24,9%) insgesamt. Im Hochsauerlandkreis waren 2024 39,2 Prozent der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe tätig. Insgesamt gab es bei uns im letzten Jahr knapp 111.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, das waren rund 14 Prozent mehr als vor zehn Jahren.

Umsatzrückgang bei Betrieben – Mehr Arbeitslose

Die große Bedeutung der Industrie für die Region sich laut Petri aber auch darin, dass sich die konjunkturellen und strukturellen Krisen in Südwestfalen stärker auswirkten als im Landesdurchschnitt. So verzeichnete die südwestfälische Industrie im Jahr 2024 einen stärkeren Umsatzrückgang  (-6,8 %) als die NRW-Industrie insgesamt (-4,2 %). Hier zeigten sich die Betriebe im Hochsauerlandkreis etwas krisenfester, ihr Umsatzrückgang lag mit 3,9 Prozent deutlich unter dem Wert für die Region Südwestfalen, zu der noch die Kreise Soest, Olpe, der Märkische Kreis, der Kreis Siegen-Wittgenstein, die Stadt Hagen und Teile des Ennepe-Ruhr-Kreises gehören.

Auch die Arbeitslosenquote ist im HSK mit 4,8 Prozent besonders niedrig. Allerdings ist sie letzten Jahr besonders stark gestiegen (um 10,8 Prozent). Der Wert liegt teils deutlich über dem Durschnitt für die Region, das Land NRW und den Bund.

Einzelhandel macht weniger Umsatz

Den Menschen im Hochsauerlandkreis steht mit 27.670 Euro etwas mehr Geld zur Verfügung als im NRW-weiten Durchschnitt. Das Geld fließt allerdings oft in andere Regionen: Die Umsätze der Einzelhändler vor Ort liegen unter dem Durchschnitt. Ähnlich sieht es bei der sog. Kaufkraftbindungsquote aus, die gibt an, wie viel Geld des Einkommens in der Region verbleiben. Diese ist mit 82 Prozent im südwestfälischen Vergleich im HSK besonders niedrig.

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