Sauerland: Feuerwehren ziehen Lehren aus dem Hochwasser

Feuerwehren schaffen u.a. neue und bessere Pumpen an

© Animaflora PicsStock - stock.adobe.com

Feuerwehren im HSK sind auf künftige Hochwasser besser vorbereitet. Sie haben aus dem Hochwasser Mitte Juli Lehren gezogen. Bei einigen Feuerwehren sind beispielsweise Neuanschaffungen geplant.

Feuerwehr Meschede

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Meschede bekommt mehrere Schmutzwasserpumpen für die Einheiten im Stadtgebiet. Diese Pumpen ermöglichen es, auch stark verunreinigtes Wasser aus den Gebäuden abzupumpen - also z.B. Wasser, das u.a. Öle, Laub, Äste und Sedimente mitführt. Die bislang genutzten Feuerwehr-Kreiselpumpen seien dagegen für Trinkwasserqualität und leichte Verschmutzungen ausgelegt, so die Stadt. 

Außerdem werden so genannte Flutboxen angeschafft. Mit ihnen können von Hochwasser betroffene Bürger bei Bedarf - nach einer Einweisung durch sachkundiges Personal - Schmutzwasser aus Gebäuden selber abpumpen. Für die Feuerwehr bedeute dies mehr Spielraum, um bei Hochwasserlagen Einsätze nach Priorität abarbeiten zu können, heißt es.

Die Anschaffungen erfolgen in Zusammenarbeit mit der Stadt Meschede als Trägerin der Freiwilligen Feuerwehr. Die Gerätschaften sollen voraussichtlich bis zum 2. Quartal 2022 geliefert und dann auf die Einheiten im Stadtgebiet verteilt werden.

Feuerwehr Eslohe

In Eslohe gab es nach dem Hochwasser im Gemeindegebiet eine Einsatznachbesprechung der Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr. Es wurden die Einsatzabläufe, die vorgenommenen Maßnahmen, das eingesetzte bzw. zur Verfügung stehende Material und verschiedene andere Dinge besprochen, heißt es. Es sollen einige Beschaffungen mit Schwerpunkt Hochwasser erfolgen. So sei geplant, zusätzliche Pumpen zu beschaffen, die nicht so empfindlich auf schmutziges/schlammiges Wasser reagieren und daher auch nicht so schnell verstopfen. Außerdem sollen gefüllte Sandsäcke vorgehalten werden. Die Überlegungen sind aber noch nicht abgeschlossen, heißt es. Für die in naher Zukunft geplanten Fahrzeugbeschaffungen wird das Thema Hochwasserschutz bei Ausstattung und Gerätschaften berücksichtigt werden. Im gesamten Gemeindegebiet Eslohe gibt es 10 Sirenen, die mit digitalen Sirenensteuerempfängern nachgerüstet worden sind.

Feuerwehr Arnsberg

Auch in Arnsberg plant die Feuerwehr Neuanschaffungen. Eine mobile Hochwasserpumpe soll ersetzt werden. Neue Modelle schafften bis zu 280 000 Liter pro Stunde. Außerdem macht man sich dort Gedanken darüber, wie die Bevölkerung im Notfall besser gewarnt werden kann. Im Stadtgebiet gebe es noch zahlreiche Sirenen aus dem Jahr 1957, zu erkennen an dem runden Deckel. Neue Sirenen sehen aus wie Lautsprecher, mit ihnen könnten auch Durchsagen gemacht werden. Die neuen Sirenen sind lauter, so die Feuerwehr. Keiner wolle sie in der Nähe haben, so die Erfahrungen der Feuerwehr. Gut sei es, dass es mittlerweile eine Starkregenkarte gebe. Es seien Workshops geplant, um Einsatzkräfte zu informieren. Eine Forderung aus Arnsberg ist, die Informations-Ketten vom Land über die Bezirksregierung und den Kreis bis in die Kommune zu verbessern.  

Feuerwehr Sundern

Die Feuerwehr in Sundern sagt, sie sei schon gut aufgestellt gewesen. Man habe viele Pumpen auf dem neuesten technischen Stand. Es sollen aber trotzdem noch 2 oder 3 sehr leistungsstarke Pumpen angeschafft werden. Die sollen zentral in Sundern gelagert werden und bei Bedarf verteilt werden. Die Stadtwerke würden außerdem Sand und entsprechende Säcke vorhalten. Bei dem Hochwasser im Juli habe sich bewährt, dass die mehr als 300 Einsätze im Stadtgebiet von einer Einsatzzentrale in Sundern gesteuert worden seien und nicht aus Meschede. So habe man schneller reagieren können, und die fast 400 Einsatzkräfte bessern steuern können. In Sundern gibt es auch sogenannte Flutboxen mit Pumpen und anderem Zubehör. Sie sollen dort aber nicht an Bürger ausgegeben werden, sondern zu betroffenen Häusern gebracht werden und von Feuerwehrleuten installiert werden. Denn die Erfahrung habe gezeigt, dass sich unerfahrene Bürger oft in Gefahr bringen würden, wenn sie in geflutete Keller gingen. Wenn die Pumpen sicher installiert wären, könnten die Feuerwehrleute sie alleine laufen lassen und später wieder abholen.

Weitere Meldungen

skyline