Sauerland: Feuerwehren üben Rettung in Tunneln
Veröffentlicht: Mittwoch, 02.10.2024 00:22
Heute Abend läuft eine große Feuerwehrübung im Herrloh-Tunnel in Winterberg. Montagabend hat die Feuerwehr Olsberg ein Unfall-Szenario im Losenberg-Tunnel nachgestellt.
Ein Unfall oder ein Feuer in einem Tunnel stelllt Feuerwehr und Rettungskräfte vor ganz besondere Herausforderungen. Die Feuerwehren im Sauerland üben für solche Szenarien. Zwischen 17 und 22 Uhr wird der Tunnel auf der Bundesstraße wegen einer Übung der Feuerwehr Winterberg für den Verkehr vollgesperrt. Die Feuerwehr Olsberg hat schon am Montagabend eine Großübung im Losenberg-Tunnel durchgeführt.
Übung im Herrloh-Tunnel in Winterberg
Die Feuerwehr-Einheiten aus Winterberg, Altastenberg, Elkeringhausen und Niedersfeld, Rettungsdienst und Polizei sind in die Übung mit eingebunden. "Wir rechnen mit rund 60 Einsatzkräften aus Reihen der Feuerwehr", so ein Sprecher. Die Winterberger müssen während der Übung mit einer Vielzahl von Einsatzfahrzeugen rechnen. Dazu kommen Rauch und laute Motorengeräusche. Die Übung soll möglichst realitätsnah sein, so die Winterberger Feuerwehr.
Übung im Losenberg-Tunnel in Olsberg
Die Feuerwehr in Olsberg hat bereits am Montagabend den Ernstfall geprobt. Das Szenario: Ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Autos. Diese waren im Tunnel frontal zusammengestoßen. In einem Fahrzeug waren Fahrer und Beifahrerin schwer Verletzt eingeklemmt, der Fahrer des anderen PKW ebenfalls. Gegen 19:30 Uhr wurde vom zuständigen Sicherheitsbeauftragten des Tunnels der Notruf realistisch abgesetzt, um auch den Ablauf der Rettungskette zu überprüfen.
55 Helfer im Einsatz
Im Anschluss wurde der Löschzug Bigge - Olsberg alarmiert. 29 Einsatzkräfte rückten mit vier Fahrzeugen zum Tunnel in Bigge aus. Mit drei Fahrzeugen wurden beide Portale angefahren. Das vierte Fahrzeug wurde wie vorgesehen auf dem Tunnel an der Kreisstraße Richtung Gevelinghausen zur Herstellung der Wasserversorgung positioniert.
Am Tunnel ist eine feste Löschwasserleitung installiert, die von dort aus im Einsatzfall eingespeist wird und zu beiden Tunnelportalen führt. Von da aus kann Löschwasser entnommen und der Brandschutz im Tunnel sichergestellt werden. Vor den Augen von zahlreichen Beobachtern von Straßen NRW, der Tunnelleitzentrale Leverkusen, der Polizei HSK, der Wehrleitung, Löschzugführung, Bürgermeister, Ordnungsamt und der Pressestelle, wurden die drei "Verletzten", die vom ND-Team Sauerland, ein Team für realistischen Unfalldarstellung, mit dabei waren, vom Rettungsdienst HSK im Fahrzeug erstversorgt. Parallel wurden sie mit hydraulischen Rettungsgeräten von der Feuerwehr befreit und anschließend zu den bereitstehenden Fahrzeugen des Malteser Hilfsdienstes Olsberg transportiert. Insgesamt waren an der Übung 55 Menschen beteiligt, um die reibungslose Hilfe und die moderne Tunneltechnik zu testen und zu überprüfen. Nachdem die Unfallfahrzeuge abgeschleppt, die Straße gereinigt und von der Polizei überprüft wurde, konnte der Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben werden.