Sauerland: Dezember wichtigster Monat für Gastronomie
Veröffentlicht: Dienstag, 10.12.2024 00:29
Der Hotel- und Gaststättenverband befürchtet, dass die schlechte Wirtschaftslage auch Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft hat.
Der Dezember ist für die klassische Gastronomie im Sauerland der umsatzstärkste Monat des Jahres. Mit dem größeren Umsatz im Weihnachtsgeschäft könnten die Betriebe ein Stück weit die schwächeren Monate - also vom Jahresanfang bis Ostern kompensieren. Das sei wichtig, weil um den Jahreswechsel herum viele Rechnungen, wie z.B. Versicherungen oder Nebenkostenabrechnungen fällig werden, so der Hans-Dietmar Wosberg, Präsident des heimischen Hotel- und Gaststättenverbandes aus Arnsberg. Seiner Einschätzung nach hat sich die Gastronomie im Sauerland noch nicht von der Corona-Pandemie erholt. Seitdem kämpfen die Betriebe mit sinkenden Umsätzen.
Dazu kommt die schwächelnde Sauerländer Wirtschaft. Beim Essen gehen würden die Unternehmen zuerst sparen. "Wenn in den Betrieben Kurzarbeit eingeführt wird, betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen oder ganze Standorte geschlossen werden ist es nicht das richtige Signal, eine große Party zu feiern – unseren Betrieben tut das trotzdem weh", so Wosberg.
Mehr Restaurants bleiben über die Weihnachtsfeiertage zu
Wer zu Weihnachten noch einen Tisch bekommen will, muss sich ranhalten. Die Zahl der Betriebe, die an den Feiertagen durchgängig offen haben, nimmt ab. Das sei eine direkte Auswirkung des Mitarbeitermangels, mit dem die Branche ja schon seit einiger Zeit zu kämpfen hat, so Hans-Dietmar Wosberg. Der Advent verlange den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einiges ab. "Da ist bei vielen Betrieben mit eher dünner Personaldecke an Weinachten dann auch einfach die Luft raus." Wosberg spricht ein dickes Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen in Küche und Service, die in der Vorweihnachtszeit und an den Feiertagen dafür sorgen, dass es sich die Menschen im Sauerland eine schöne Zeit machen können, aus. "Ohne unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sähe es hier ganz schön düster aus, das dürfen wir nicht vergessen".
Reservierungen
Spätestens seit Corona ist das Reservieren eines Tisches in einem Restaurant unbedingt zu empfehlen. Allerdings besteht auch bei uns das Problem mit nicht in Anspruch genommenen Reservierungen. "Bei uns im eher ländlich geprägten Sauerland sind wir deutlich besser dran, als die Kolleginnen und Kollegen in den Metropolregionen an Rhein und Ruhr", sagt Hans-Dietmar Wosberg. "Unsere Betriebe haben einen hohen Anteil an Stammgästen – dass da ganze Tische nicht kommen, kommt zum Glück eher selten vor. Problematisch ist aber weiterhin, dass die tatsächliche Personenanzahl von der Zahl der reservierten Plätze teils erheblich abweicht – hier müssen wir unsere Gäste weiterhin sensibilisieren: Wenn ein Zehnertisch nur mit acht Personen belegt ist, macht das aus Sicht der Gäste vielleicht nicht viel aus, für den Gastronomen bedeutet das aber ein Umsatzminus von 20 % - das macht schon viel aus."
Vorab-Gebühren für eine Reservierung gibt es im Sauerland noch nicht
Hans-Dietmar Wosberg kennt Im À-la-carte-Geschäft hier bei uns im Sauerland keinen Betrieb, der mit Vorab-Gebühren oder einer Kreditkartengarantie arbeitet. Bei Sonderveranstaltungen, wie z.B. Silvesterfeiern oder Menü-Abenden würden die Betriebe aber immer mehr mit Eintrittskarten oder „Vorkasse“ arbeiten. Das seien dann in der Regel aber auch besondere Veranstaltungen, bei denen man sich als Gast nicht spontan entscheidet „Ach komm, da gehen wir heute mal hin“.