Sauerland: Brauerei Veltins trotzt der Krise
Veröffentlicht: Freitag, 12.07.2024 10:30
Obwohl der Biermarkt schwächelt, ist der Ausstoß der Veltins-Brauerei aus Meschede-Grevenstein gewachsen. Heute hat die Brauerei ihre Halbjahresbilanz 2024 vorgelegt
Noch nie ist in der Veltins-Brauerei in Meschede-Grevenstein soviel Bier gebraut worden, wie in der ersten Hälfte dieses Jahres. Mit einer Steigerung des Ausstoßes um 4,1 Prozent ist die Brauerei trotz des schwächelnden Biermarktes auf Wachstumskurs. Im 200. Jubiläumsjahr konnte der Sauerländer Traditionsbrauer das erste Halbjahr mit einem Ausstoß von 1,74 Mio. Hektoliter deutlich über dem Wettbewerbsniveau eines stagnierenden Gesamtmarktes abschließen. „Die Stärke unseres Traditionshauses liegt in der Kraft unseres Markensortiments, das die Wertschätzung der Verbraucher genießt“, sagte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber heute bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz. Das erreichte Allzeithoch sei das Ergebnis harter gemeinsamer Arbeit von Braubetrieb, Logistik, Marketing und Vertrieb.
Pülleken Marktführer in NRW
Die großen Markenzugpferde sind Veltins und Pülleken. Das helle Pülleken konnte um fast 37 Prozent zulegen und ist bei den hellen Bieren Markführer in NRW.. „Der Erfolg des Pülleken ist schon deshalb besonders, weil es die einzige Hellbier-Marke mit eigenem Profil und ohne bayerische Folklore ist und damit auch nicht im unmittelbaren Austausch mit den Traditionalisten steht“, sagte Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Brauerei. Dank frühzeitiger Investitionen könne die Brauerei jetzt flexibel auf die erfreuliche Verbrauchernachfrage reagieren.
Die Marke Veltins konnte mit ihrem gesamten Sortenportfolio um 3,1% auf 1,3 Mio.Hektoliter zulegen, während die Marken Grevensteiner 68.600 hl und der Biermix V+ 179.360 zum Ergebnis beisteuerten. Die alkoholfreie Fassbrause holte um 22,1% auf. t für unsere neue Bier-Generation.“
Umsatz beim Fassbier ist zurückgegangen
Die Rückkehr zur Mehrwertsteuer sowie die strukturellen Schwierigkeiten in der Gastronomie schlugen sich im Fassbiergeschäft nieder. Der Absatz ging um -1,5% zurück. „Die Gastronomie hat mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen, die noch einige Zeit brauchen, um gelöst zu werden“, sagte Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Brauerei Veltins. Er nannte die anhaltenden Kostensteigerungen bei gleichzeitiger Rekrutierungsschwäche von neuem Personal. Im ersten Halbjahr füllte die Veltins-Brauerei 209.540 Hektoliter im Fass ab und will auch in Zukunft mit unverminderter Kraft ins angestammte Geschäftsfeld der Gastronomie investieren. Dr. Kuhl: „Die Menschen sind kostensensibel geworden und passen sehr genau darauf auf, was in diesen Wochen aus dem Portemonnaie fließt. Gerade vor und in der Urlaubssaisontreten treten viele Haushalte auf die Bremse und üben sich in Kostendisziplin.“ Jeder wisse, dass der diesjährige Sommerurlaub, der seit Jahren wohl teuerste werden könnte. Welche Folgen das für den Tourismus haben wird, bleibe abzuwarten. „Die nächsten Sommerwochen werden für die Gastronomie und Hotellerie an Nord-und Ostsee zum Lackmus-Test im Hinblick auf die Preisakzeptanz beim Verbraucher“, so Kuhl.
In den vergangenen 25 Jahren hat Veltins den Weg in Richtung Marktspitze vollzogen
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Brauerei C. & A. Veltins warf Generalbevollmächtigter Michael Huber einen Blick zurück auf die Unternehmensentwicklung in den letzten 25 Jahren. „Unsere Brauerei hat durch Beständigkeit und Verbrauchernähe den Weg in Richtung Marktspitze vollzogen und ist damit ein verlässlicher Player im nationalen Biermarkt geworden.“ Mit Weitsicht und Beharrlichkeit habe das Familienunternehmen die Konsum-und Branchenveränderungen in Handel und Gastronomie mitgestaltet. „Unser Motto war es, nie auf „halten“ zu setzen, sondern immer dynamisch zu wachsen“, merkte Huber an. So hat sich der Veltins-Bierausstoß in den letzten 25 Jahren um +38,7% auf rund 3,3 Mio. Hektoliter erhöht, während der deutsche Biermarkt in der gleichen Zeit über 25% an Menge verloren hat. Michael Huber: „Es ist gelungen, qualitativ und nachhaltig unsere Premium-Positionierung auszubauen.“ Der Brauerei sei es in all den Jahren nicht um Menge, sondern vor allem auch um Stabilität und Ertragskraft gegangen. „Die vollzogene Investitionsoffensive von rund 420 Mio. Euro wurde allein aus dem Cashflow finanziert.“