Sauerland: besserer Schutz von Ärzten gefordert

Nach Angriff auf einen Arzt im Kreis Herford fordert die Ärztekammer besseren Schutz für Mediziner und ihre Mitarbeiter.

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Die Ärztekammer Westfalen Lippe setzt sich für einen besseren Schutz von Ärzten und medizinischem Personal ein. Hintergrund ist der Angriff auf einen Hausarzt in Spenge im Kreis Herford. Er wurde von einem Patienten krankenhausreif geschlagen.

Ärztekammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle: „Gewalt hat in Arztpraxen nichts zu suchen, und das muss endlich auch im Strafrecht deutlich werden.“ Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr noch über eine Strafrechtsverschärfung zum besseren Schutz von Rettungskräften und des Personals in Notaufnahmen beraten, Arztpraxen waren nicht berücksichtigt.

Fälle nehmen seit Jahren zu

Die Ärztekammer weise seit Jahren darauf hin, dass verbale und auch körperliche Gewalt in Krankenhäusern, in Arztpraxen und im Rettungsdienst eine Bedrohung für Ärztinnen, Ärzte und Personal sind.

Bei einer Befragung der Ärztekammer im vergangenen Jahr sagten mehr als 2900 Kammerangehörige, in ihrem Arbeitsalltag Formen von Gewalt erfahren zu haben, über 1300 Fälle ereigneten sich in der ambulanten Patientenversorgung. Dr. Gehle.:"Gewalt gegen Personal im Gesundheitswesen wird in allen Bereichen immer mehr zum Problem. Es ist deshalb nicht zu verstehen, warum bislang gerade die ambulante Patientenversorgung vom besonderen Schutz durch das Strafrecht ausgenommen ist.“

Gewalttätige Angriffe auf Notärzte und Rettungskräfte und in Notaufnahmen werte das Strafrecht mittlerweile wie solche auf Vollstreckungsbeamte. Der Schutz müsse jedoch ausgeweitet werden, wie der Angriff in der Hausarztpraxis zeige. „Solche Taten sind kein Kavaliersdelikt, sie müssen konsequent angezeigt und verfolgt werden“, fordert Dr. Gehle. Potenzielle Täter müssten wissen, dass sie mit ihrem Verhalten nicht ungeschoren davonkämen.

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