Ärztekammer: Mitschüler nicht in Quarantäne schicken

Die Ärztekammer Westfalen-Lippe übt Kritik an den neusten Beschlüssen der Gesundheitsministerkonferenz zur Quarantäne-Regelung an Schulen

Die Ärztekammer Westfalen-Lippe kritisiert die Beschlüsse zur Quarantäne-Regelung für Schulkinder. Die Gesundheitsministerkonferenz hätte die Risiken von Folgen und Nutzen der Quarantäne nicht abgewogen. Fachlich begründete Stellungnahmen von Jugendärzten und Gesundheitsämtern seien nicht berücksichtigt worden. Die Ärztekammer fordert nur die positiv auf Corona getesteten Kinder und Jugendlichen in Quarantäne zu schicken.

Bundesweit gilt jetzt die Regel auch die Sitznachbarn eines positiv getesteten Schülers in Quarantäne zu schicken. Nach fünf Tagen können sich Schülerinnen und Schüler "frei testen".

Allerdings können die Gesundheitsämter vor Ort im Einzelfall auch abweichend entscheiden. "Dies belässt die Verantwortung unverändert auf Ebene jedes einzelnen Gesundheitsamtes", so Ärztekammerpräsident Dr.Hans-Albert-Gehle. Man müsse sich auf das unmittelbare familiäre Umfeld oder enge soziale Kontakt von infizierten Kindern konzentrieren. Hier bestehe das größte Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2.

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