Sauerland: Apotheken könnten mehr Aufgaben bekommen
Veröffentlicht: Mittwoch, 11.06.2025 06:12
Apotheken bei uns sollen in Zukunft mehr ärztliche Aufgaben übernehmen. Das ist die Forderung von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Sauerländer Apotheken benötigen dafür aber mehr Personal und finanzielle Mittel, so die Vorsitzende des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe im HSK.

„Das aktuelle Honorarsystem bedingt, dass Patienten in die Praxis gebeten werden, auch wenn das nicht notwendig wäre“, so Gesundheitsminister Laumann im Interview mit der WAZ. Er möchte die Apotheken mehr in die Pflicht nehmen. „Wir sollten den Heilberuf des Apothekers generell breiter denken“, so Laumann. Apotheken vor Ort seien der einfachste Zugang ins Gesundheitssystem. „So können wir Arzt-Patienten-Kontakte reduzieren“, so der NRW-Gesundheitsminister.
Sauerländer Apotheken stehen vor Herausforderungen
Apotheken bei uns sehen sich zwar in der Lage, mehr Aufgaben der ärztlichen Versorgung zu übernehmen. "Dafür müssen aber erstmal verschiedene Probleme angegangen werden", so Sandra Dietrich-Siebert, Apothekerin aus Brilon und Vorsitzende des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe bei uns im Hochsauerlandkreis. Vor allem der Mangel an Qualifizierten Arbeitskräften macht vielen Apotheken bei uns aktuell zu schaffen, so Dietrich-Siebert. Das sorge in manchen Fällen für die Schließung von einigen Apotheken, ins besondere im ländlichen Raum. " Allein im Hochsauerlandkreis mussten in den letzten fünfzehn Jahren 27 Apotheken dicht machen", so die Briloner Apothekerin. Neben dem Fachkräftemangel gebe es aber auch Probleme bei der Findung von Nachwuchskräften. Das könne daran liegen, das gewisse Apotheken nicht rentabel sind, so Dietrich-Siebert. Sie fordert außerdem eine Anhebung des Honorarrahmens. Das, was Apotheken pro abgegebenem rezeptpflichtigen Arzneimittel verdienen, ist gesetzlich festgelegt. Eine Steigerung dieses Honorars hat es zuletzt vor elf Jahren gegeben.