Probleme in Sauerländer Apotheken
Veröffentlicht: Dienstag, 15.07.2025 09:05
Seit Wochen kommt es immer wieder zu Störungen und Ausfällen beim E-Rezept. Leidtragende sind Patienten und Apotheken im Sauerland.

Weil es seit Wochen immer wieder zu Störungen beim E-Rezept kommt, fordern Sauerländer Apotheken vom Bund, für mehr Ausfallsicherheit zu sorgen. Seit Wochen schon kommt es immer wieder zu Störungen und Totalausfällen beim E-Rezept. „Es ist derzeit so schlimm, wie vielleicht noch nie seit der Einführung der elektronischen Verordnung“, sagt Sandra Dietrich-Siebert, Vorsitzende der Bezirksgruppe Hochsauerland im Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL). „Die Folge ist, dass die von der jeweiligen Störung betroffenen Apotheken E-Rezepte nicht bearbeiten und ihre Patienten nicht mit den verschriebenen Arzneimitteln versorgen können.“
Ursachen liegen in der Telematik-Infrastruktur
Dabei treffe die Apotheken keine Schuld an den Ausfällen. Die Ursachen lägen in der Telematik-Infrastruktur. Über dieses gesicherte digitale Netzwerk im Gesundheitswesen werden E-Rezepte, aber auch elektronische Patientenakten abgewickelt. Dabei müssen von der Ausstellung eines einzelnen E-Rezeptes beim Arzt bis hin zur Einlösung in der Apotheke viele verschiedene technische Komponenten und Softwares ineinandergreifen. Und für diese Komponenten gibt es bundesweit Hunderte verschiedene Produkte auf dem Markt, so Dietrich-Siebert. Die Produkte werden von der zuständigen Digitalagentur des Bundes geprüft und zugelassen.
Risiko für Patienten
Liegt nur bei einem davon eine Störung vor, läuft in den Apotheken mitunter nichts mehr. „Das kann
zu einem Risiko für unsere Patienten werden“, warnt Sandra Dietrich-Siebert. Denn wer akut krank sei,
benötige sein Arzneimittel sofort – und nicht erst Stunden später, wenn die TI wieder laufe.
„Wer krank ist, kann auch nicht mehrere Apotheken abklappern, bis er endlich eine gefunden hat, die von der jeweiligen Störung gerade nicht betroffen ist“, so Sandra Dietrich-Siebert.
Wirtschaftliche Folgen
Für die betroffenen Apotheken bedeuteten die Störungen zudem einen wirtschaftlichen Verlust, so Thomas Rochell, AVWL-Vorstandsvorsitzender. Dabei hätten viele Apotheken ohnehin bereits wirtschaftliche Schwierigkeiten, nachdem die staatlich geregelte Vergütung seit 20 Jahren nicht mehr nennenswert erhöht worden sei.
„Wir fordern daher den Bund auf, schnellstmöglich für eine Ausfallsicherheit in der Telematik-Infrastruktur zu sorgen. Nur so können wir die Gesundheits- und Arzneimittelversorgung der Menschen sichern“, so Thomas Rochell. Zudem müssten die Apotheken für die unverschuldeten finanziellen Ausfälle entschädigt werden.