Sauerländer Handwerk im Ungewissen

Sauerländer Handwerker sorgen sich wegen Krise.

Eine Frau arbeitet an einer industriellen Fertigungsanlage (Symbolbild).
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Viele Sauerländer Handwerksbetriebe sehen mit Sorge in die Zukunft. „Zwar sind die Auftragsbücher zur Zeit voll“, so Jochem Hunecke, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in Meschede, "die Aufträge wurden aber meist noch in der Vor-Coronazeit erteilt. Ab Herbst fehlen die Folgeaufträge.“ Das Kundentelefon klingelt in diesen Tagen deutlich weniger als früher, ergänzt die Handwerkskammer in Arnsberg. Privatkunden halten das Portemonnaie eng geschlossen und auch die Wirtschaft investiert weniger. In der Baubranche sorgt die gesenkte Mehrwertsteuer vorübergehend für Rückenwind. Viele Sauerländer gönnen sich bis Dezember ein neues Dach, Bad oder eine neue Küche.

Industriekrise schlägt aufs Handwerk durch

Besonders Handwerksbetriebe, die hauptsächlich von Aufträgen aus der Industrie leben, rechnen demnächst mit deutlich weniger Umsatz. Die Unternehmen halten sich mit Investitionen stark zurück, so ein Sprecher der Handwerkskammer in Arnsberg. Aber auch bei Kleinhandwerker wie Frisören oder Kosmetikern geht die Angst um. Da wegen der Corona-Schutzvorschriften weniger Kunden pro Tag bedient werden dürfen, ist unsicher, ob der Umsatz am Jahresende ausreicht. Die Preise zu erhöhen lehnen die meisten trotzdem noch ab, so die Handwerkskammer weiter.

Profiköche ordern Fleisch beim Metzger nebenan

Viele Metzger im HSK dagegen sehen dem Jahresabschluss entspannter entgegen. Und das hängt ausgerechnet mit einem einst übergroßen Konkurrenten am Fleischmarkt zusammen. Um nicht in die Nähe des umstrittenen Gütersloher Grossschlachters Tönnies zu geraten, kaufen viele Gastronomen die Steaks und Schnitzel jetzt beim lokalen Metzger um die Ecke ein, so die Handwerkskammer weiter. Das würde auf der Speisekarte auch deutlich hervorgehoben, um den Gästen ein Stück Sicherheit und Nachhaltigkeit zu vermitteln.

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