Rettungsleitstelle HSK: Über 79.500 Notrufe 2022

Heute ist der europäische Tag des Notrufs 112. Die AOK appelliert an die Sauerländer mit dem Anruf im Notfall nicht zu lange zu warten.

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Bei der Rettungsleitstelle des Hochsauerlandkreises in Meschede-Enste sind im vergangenen Jahr 79.551 Notrufe eingegangen. In mehr als 40 Prozent dieser Anrufe auf der 112 ging es um eine Notfallrettung. Also zum Beispiel den Verdacht auf einen Herzinfarkt.

Mit versehentlichen Anrufen auf der 112 haben die Beschäftigten in der Leitstelle täglich zu tun. In der Regel würden sich die Anrufer dann aber sofort entschuldigen, so ein Kreissprecher. Rund einmal im Monat werde der Notruf im HSK missbraucht. Entsprechende Fälle werden vom Hochsauerlandkreis zur Anzeige gebracht. Die Anrufe bei der Rettungsleitstelle werden aufgezeichnet. Die Beschäftigten haben dort im vergangenen Jahr insgesamt 157.185 Telefongespräche geführt.

Heute ist der europäische Tag des Notrufs.

Weniger Notfallbehandlungen

Die AOK NordWest sieht die geringeren Klinikeinweisungen im Zusammenhang mit Notfällen wie bei Schlaganfall oder Herzinfarkt mit Sorge. In den zurückliegenden Corona-Jahren sei ein deutlicher Rückgang bei den Notfallbehandlungen aufgrund von Schlaganfall und Herzinfarkt in Westfalen-Lippe festgestellt wurde. Beim Herzinfarkt waren 2021 insgesamt sechs Prozent weniger Krankenhaus-Behandlungen festzustellen als vor der Pandemie in 2019. Die Zahl der Schlaganfall-Behandlungen lag 2021 um vier Prozent niedriger als im Vergleichsjahr 2019.

In der Omikron-Welle von Januar bis Mai 2022 gab es im Vergleich zum Zeitraum in 2019 vor der Pandemie insgesamt 15 Prozent weniger Eingriffe bei Herzinfarkt und 13 Prozent weniger Schlaganfall-Behandlungen.

Warnsignale bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall:

Mögliche Symptome für einen Notruf können laut AOK plötzlich auftretendes Schwäche- oder Taubheitsgefühl bis hin zu Lähmungserscheinungen einer Körperseite sein.

Warnzeichen sind außerdem eine unverständliche, gestörte Sprache, plötzliche Sehstörungen, Schwindelgefühle oder Gleichgewichtsstörungen mit Übelkeit und Erbrechen sowie in Kombination plötzlich auftretende, bisher so nicht gekannte Kopfschmerzen.

Für den Laien sei es oft schwer zu beurteilen, wann ein Menschenleben akut bedroht ist. Unwissenheit führe häufig dazu, dass gefährdete Patienten möglicherweise zu lange warten, ehe sie den Rettungsdienst kontaktieren. Im Notfall zähle jede Minute, so die AOK.

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