Sauerland: e-calls können Leben retten

Auch wenn es ab und zu einen Fehlarlarm gibt - die Feuerwehren im Hochsauerlandkreis halten die e-Notrufsysteme für sinnvoll und lebensrettend.

© Feuerwehr Olsberg

E-calls und Notrufsysteme von Smartwatches retten im Sauerland Leben. Deshalb sehen die Feuerwehren im Hochsauerlandkreis die automatischen Notrufsysteme als sinnvolle Ergänzung der Rettungskette. Auch wenn es Fehlalarmierungen gibt - die Vorteile, nämlich die zeitnahe Rettung von Menschen - überwiegen, so die Feuerwehr Arnsberg. Die EU-weite e-Call Pflicht in Neuwagen besteht seit 2018.

2023 gab es kreisweit 20 durch e-Call ausgelöste Einsätze.

Bei versehentlichem e-call Leitstelle anrufen

Die Feuerwehr Arnsberg appelliert: "Wenn der e-call oder der Sturzsensor der Smartwatch versehentlich oder fehlerhaft ausgelöst wurden, unterstützen Sie uns enorm, indem Sie der Rettungsleitstelle über die Sprachverbindung des e-calls oder über die Notrufnummer 112 mitteilen, dass es sich um keinen Notfall handelt. Sollte die Rettungskette bereits im Gange sein, warten Sie bitte an dem Ort des versehentlichen Auslösens. Dies erspart den Rettungskräften aufwändige Suchmaßnahmen.

Das halten Feuerwehren im HSK von den elektronischen Notrufsystemen:

Feuerwehr Arnsberg

Die Feuerwehr Arnsberg hatte im letzten Jahr vier Einsätze, welche aufgrund eines Notrufes eines e-call Systems oder eines Notrufsystems einer Smartwatch alarmiert wurden.

Grundsätzlich hält die Feuerwehr Arnsberg die automatischen Notrufsysteme für eine sinnvolle Ergänzung zur normalen Rettungskette. Es sei in der Vergangenheit bereits vorgekommen, dass Personen nach einem medizinischem Notfall oder einem Alleinunfall auf einer wenig befahrenen Straße erst nach Stunden gefunden wurden. Ein e-call System hätte eine zeitnahe Rettung ermöglicht, vor allem da den Rettungskräften auch der genaue Standort mitgeteilt wird, ist die Feuerwehr Arnsberg überzeugt.

Fehlalarmierungen gebe es natürlich, aber genauso wie bei den verpflichtenden Heimrauchmeldern überwiegen die Vorteile, nämlich die zeitnahe Rettung von Menschenleben.

In Arnsberg haben die Fehlalarmierungen stark abgenommen. Bei den letzten Alarmierungen handelte es sich immer um reale Verkehrsunfälle.


Feuerwehr Brilon:

Die Feuerwehr Brilon hatte im vergangen Jahr drei Fehlalarmierungen. Die letzte im Juni. Auslösegrund war in diesem Fall ein Smartphone, welches auf dem Autodach liegen gelassen wurde und in einem Kreisverkehr dann vom Dach gefallen ist. "Wir sind aber auch im April zu einem Verkehrsunfall, der durch eCall gemeldet wurde alarmiert worden, bei dem wir als Feuerwehr tätig werden mussten.

Ärgerlich sind sicherlich Einsätze, die durch ein liegen gelassenes Handy ausgelöst wurden. Wichtiger zu betrachten ist aber, das dieses „Feature“ auch schon einige Leben gerettet hat und daher hat es meines Erachtens auch seine Daseinsberechtigung."


Feuerwehr Marsberg

Die Feuerwehr Marsberg hatte in den vergangenen Jahren nur 2 Fehleinsätze mi e-Call Systemen gehabt. Alle anderen Einsätze mit e-Call System waren reale Verkehrsunfälle.


Feuerwehr Schmallenberg

Die Einsatzstatistik für das Stadtgebiet Schmallenberg gibt aktuell keinen Aufschluss über vermehrte Einsätze durch e-Calls bzw. Fehlauslösungen durch dieses System. Auch die Feuerwehr Schmallenberg sieht e-Calls als eine gute Möglichkeit, einen Notruf abzusetzen. "Gerade wenn es sich um Alleinunfälle handelt und man selbst gegebenenfalls nicht mehr selbst zum Hörer greifen kann."


Feuerwehr Sundern

In der Stadt Sundern gab es bisher relativ wenig Alarmierungen durch diese automatischen Notrufsysteme. Vor allem, wenn man bedenke, wie viele PKW oder Motorräder diese mitlerweile bereits verbaut haben, so die Feuerwehr Sundern.

In der Vergangenheit sei allerdings kein Einsatz bekannt, welcher durch mobile Endgeräte ausgelöst wurde.

"In der Regel, wenn ein E Call System ausgelöst hat, handelte es sich auch tatsächlich um ein Ereignis. Dies kann ein Unfall jeglicher schwere oder auch eine manuelle Auslösung des SOS Knopf im Kraftfahrzeug sein."

Auch die Feuerwehr Sundern hält dieses System für äußerst sinnvoll, da neben dem Standort auch direkt weitere wichtige Daten wie zum Beispiel Antriebsart, Insassenanzahl oder ausgelöste Airbags an die Leitstelle und über diese dann auch an uns Einsatzkräfte weiter geleitet werden.

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