Olsberg will erneuerbare Energien weiter ausbauen
Veröffentlicht: Montag, 02.09.2024 15:10
Die Stadt Olsberg wird Teil einer neuen kommunalen Gesellschaft namens „Erneuerbare Energien Hochsauerlandkreis GmbH (EEH)“. Das hat der Stadtrat mehrheitlich mit den Stimmen von CDU und FDP beschlossen. Damit ist die Stadt die erste Sauerländer Kommune, die der Gesellschaft beitritt. Ziel der EEH ist es, gemeinsam mit dem Hochsauerlandkreis und einem Partner aus der Energiewirtschaft Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu bauen und zu betreiben.

Die EEH ist ein rein kommunales Unternehmen, wobei die Geschäftsanteile jeweils zur Hälfte beim Hochsauerlandkreis und den beteiligten Kommunen liegen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung, Finanzierung und Umsetzung von Projekten im Bereich erneuerbarer Energien durch Wind- und Solarenergieanlagen. In einem zweiten Schritt soll ein Partner aus der Energiewirtschaft eine 49-Prozent-Beteiligung an einem ersten Projekt erhalten. Dieser Partner soll voraussichtlich das Energieunternehmen RWE sein, heißt es von der Stadt Olsberg. Dieses Projekt trägt derzeit den Arbeitstitel „Wind und Sonne Hochsauerlandkreis GmbH & Co. KG (WISO)“. Ziel ist es, neben dem Ausbau erneuerbarer Energien auch finanziell von den Projekterträgen zu profitieren.
Die neue kommunalen Gesellschaft namens „Erneuerbare Energien Hochsauerlandkreis GmbH (EEH)“ wurde Mitte Juni im Kreistag auf den Weg gebracht. So soll der Ausbau von erneuerbaren Energien vorangetrieben werden, heißt es vom Kreis.
Umstrittenes Projekt im Olsberger Stadtrat
Im Olsberger Stadtrat gab es jedoch nicht nur Zustimmung. Karl Heinz Weigand von Bündnis 90/Die Grünen lehnte eine Partnerschaft mit RWE ab und bezeichnete dies als „Greenwashing“. "RWE setzt immer noch vorwiegend auf fossile Energieträger und habe den menschengemachten Klimawandel lange geleugnet", so der Politiker. Weigand plädierte stattdessen für Bürgerenergieprojekte, von denen die Bürgerschaft direkt profitieren könne, so ein Sprecher der Stadt.
Auch SPD-Fraktionschef Helmut Kreutzmann sprach sich gegen das Projekt in der geplanten Form aus. Er forderte eine Gesellschaft, in der die kommunale Seite die Mehrheit hat, und befürchtete, dass eigene Olsberger Energiegesellschaften in ihrer Arbeit behindert werden könnten. Kreutzmann schlug vor, die Entscheidung zu vertagen und das Verhalten anderer Kommunen abzuwarten.
Bürgermeister Wolfgang Fischer zeigte sich darüber verwundert, da die Idee einer eigenen Gesellschaft ursprünglich von der HSK-SPD stamme. Kreutzmann argumentierte jedoch, dass das Konzept so weit verwässert worden sei, dass die kommunale Seite in der Minderheit sein werde.
CDU-Fraktionsvorsitzende Sabine Menke räumte ein, dass man Teile des Projekts kritisch sehen könne, betonte jedoch, dass die neue Gesellschaft ohnehin gegründet werde. Sie sieht darin die Möglichkeit, bei überschaubarem finanziellen Risiko von Energieprojekten zu profitieren. Wenn die Erträge beim HSK verbleiben, entlaste dies die Kreisumlage, die die Kommunen zahlen müssen, so die Politikerin. Menke bat die Stadtverwaltung zudem, die Projekte in Antfeld und Wiemeringhausen weiter zu unterstützen. Auch FDP-Fraktionsvorsitzender Dominik Stahl sah in der EEH eine „gute Möglichkeit, HSK-weit von erneuerbaren Energien zu profitieren.“
Mit 17 Ja-Stimmen, 11 Gegenstimmen und einer Enthaltung beschloss der Stadtrat die Beteiligung der Stadt Olsberg an der EEH. Die Stadt wird 25.000 Euro in das Stammkapital der Gesellschaft einbringen und zusätzlich 110.000 Euro in die freie Kapitalrücklage, heißt es von der Stadt.