Olsberg: Kosten für neues Feuerwehrhaus zu hoch

Der bisherige Plan sah vor, dass der Neubau gut 13 Millionen Euro teuer wird. Der Stadtrat will aber maximal 10 Millionen ausgeben.

Auf seiner Sitzung am Donnerstag sollte der Rat nach Willen der Verwaltung eigentlich grünes Licht für den Vorentwurf für den Neubau des Feuerwehrhauses für den Löschzug Bigge-Olsberg geben. Allerdings stießen die geplanten Kosten bei den Politikern auf Skepsis. Der Verwaltung geht beim aktuellen Plan von 13,35 Millionen Euro aus, das ist rund eine Million weniger als in einem ersten Entwurf – für den Stadtrat aber noch zu viel.

Fehlende Alternativen

Für die SPD-Fraktion legte Astrid Hiller einen umfangreichen Fragenkatalog vor. Sie kritisierte, dass mit dem aktuellen Vorschlag ausschließlich auf die Wünsche der Freiwilligen Feuerwehr eingegangen werde. Eine Kostenbeschränkung auf 10 Mio. Euro sei „möglich und vertretbar“. Grünen-Fraktionssprecherin Claudia Weigand würdigte das energetische Konzept und die geplante Holzbauweise. Allerdings sprenge das Projekt die finanziellen Voraussetzungen der Stadt Olsberg. Weigand regte an, eine eingeschossige Ausführung des Gebäudes zu prüfen – dies sei auch in Holzbauweise möglich. Die 60 Parkplätze seien zu großzügig bemessen – an der Konzerthalle gebe es eine Vielzahl kostenfreier Parkplätze. Auch FDP-Fraktionschef Dominik Stahl forderte Einsparungen. Die Finanzierbarkeit des Entwurfs sei nicht gegeben – die Planungen sollten so überarbeitet werden, dass das Feuerwehrhaus für maximal 10 Mio. Euro gebaut werden könne. CDU-Fraktionsvorsitzende Sabine Menke betonte, dass Alternativplanungen zum aktuellen Vorentwurf fehlen – dies betreffe eine eingeschossige Bauweise ebenso wie eine Reduzierung der Photovoltaik-Anlage oder der Lüftung.

Planungen werden überarbeitet

Nach intensiven Diskussionen und einer Sitzungsunterbrechung schlug Bürgermeister Wolfgang Fischer ein neues Vorgehen vor: Bis zur nächsten Sitzung sollen die Planer die umfangreichen Fragen der Fraktionen bestmöglich untersuchen. Dabei wies Fischer einen Vorschlag von SPD-Fraktionschef Rudolf Przygoda zurück, schon jetzt über eine Kosten-Obergrenze von 10 Mio. Euro als politisches Ziel zu entscheiden. Es sei der richtige Weg, zunächst die offenen Fragen zu beantworten, und dann daraus die Schlussfolgerungen zu ziehen und über Veränderungen und mögliche Kostensenkungen zu diskutieren. Bei einer Enthaltung trugen die Ratsmitglieder diesen Weg mit. Erneut zum Thema werden soll das Feuerwehrhaus nun in der Ratssitzung am 25. April.

Altes Gebäude bei Brand zerstört

Im September 2021 hatte ein Brand das alte Feuerwehrhaus zerstört, Ursache war ein technischer Defekt. Löschfahrzeuge und Ausrüstung von rund 80 Feuerwehrleuten waren betroffen. Der Schaden ging in die Millionen, rund 540.000 Euro gab es von der Versicherung zurück. Seit 2022 laufen die Planungen für einen Neubau des Feuerwehrhauses. Die Stadt ging bisher davon aus, Anfang nächsten Jahres mit den Bauarbeiten beginnen zu können und es 2026 zu eröffnen.

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