Meschede: Wiederaufforstung geht weiter voran

Die Wiederaufforstung im Mescheder Stadtwald geht weiter voran. Im Herbst dieses Jahres werden noch rund 40.000 junge Bäume im Stadtforst gepflanzt, so die Stadt Meschede. In 10 bis 15 Jahren soll der Bestand der Bäume wieder auf das Niveau vor der Borkenkäfer-Kalamität kommen, heißt es.

© Stadt Meschede

Vor allem die Aufforstungsfläche im Revier Meschede-Eversberg spiele bei der Wiederaufforstung eine besondere Rolle, heißt es. „Das ist eine der wenigen Flächen, die wir einzäunen“, erklärt Oliver Lempa, Forstwirtschaftsmeister der Stadt Meschede. Der Vorteil: Der Zaun schützt die jungen Bäume weitgehend vor Wildverbiss, wodurch sie schneller wachsen. Der Nachteil: Solche Maßnahmen sind teuer. Stadtförster Johannes Stamm erläutert: „Das Gatter kostet hier rund 3.000 Euro. Hinzu kommen 13.500 Euro für die jungen Pflanzen und 7.000 Euro für das Anpflanzen – insgesamt fast 25.000 Euro für knapp vier Hektar.“

Naturverjüngung wichtig

Neben der Aufforstung spielt die Naturverjüngung eine wichtige Rolle im Mescheder Stadtforst: Samen aus benachbarten Beständen gelangen auf natürliche Weise auf die Freiflächen. Das hat zwei Vorteile: Zum einen setzen sich die Pflanzen durch, die optimal zum Standort passen, und zum anderen ist es kostenlos, so Johannes Stamm. Auch im Revier Meschede zwischen dem Stimmstamm und Hirschberg verjüngen sich die Douglasien von selbst. Durch gezielte Entnahmen der Altbäume gelangt mehr Sonnenlicht an den Boden, wodurch sich dort Douglasien natürlich ansamen können. Einige der entnommenen Stämme liegen noch an einem Wirtschaftsweg – qualitativ sehr hochwertiges Holz, wie Stadtförster Stamm betont.

Douglasien bringen Geld

Vor rund acht Jahrzehnten wurden die Douglasien, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, wahrscheinlich als Experiment im Mescheder Stadtforst angepflanzt, heißt es. Heute profitiere die Stadt von diesen Versuchen: Die Douglasie komme gut mit den durch den Klimawandel bedingten höheren Temperaturen zurecht und ermöglicht wirtschaftlich gute Erträge. In diesem Jahr wurden 150 Festmeter eingeschlagen, berichtet Johannes Stamm – die Stadt Meschede wird daran nach eigenen Angaben rund 13.000 Euro verdienen.

Nach wie vor sei die Holzernte im Stadtforst nicht auf dem Niveau vor der Borkenkäfer-Kalamität, so die Stadt Meschede. Vor der Borkenkäferplage wurden jährlich rund 17.000 Festmeter nachhaltig eingeschlagen. Aufgrund der großen Schäden durch Trockenheit und Borkenkäfer in den letzten Jahren habe sich diese Menge auf etwa 9.000 Festmeter reduziert. Doch es gibt Hoffnung: „In 10 bis 15 Jahren ist diese ‚Saure-Gurken-Zeit‘ vorbei“, schätzt Oliver Lempa.

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