Sauerland: Borkenkäfer im Auge behalten

Auch jetzt werden bei uns noch Bäume frisch vom Borkenkäfer befallen

© Wald und Holz NRW/Stefan Befeld

Auch wenn Borkenkäfer feuchtes Wetter nicht gut vertragen: Buchdrucker und Kupferstecher bleiben eine Gefahr für unsere Wälder. Das sagt die Landesbehörde Wald und Holz. Um die akute Gefahr ständig beobachten zu können, und damit auch direkt zu erkennen, wann die Käfer zu neuen Brutbäumen ausschwärmen, lockt Wald und Holz NRW Borkenkäfer an 30 Standorten in Fallen. U.a. in Meschede, Medebach-Medelon und Schmallenberg. Den Umfang ihrer „Beute“ erfassen die Fachleute digital. Die Ergebnisse stellt Wald und Holz NRW für Waldbesitzerinnen und -besitzern auf www.borkenkaefer.nrw.debereit. Das Borkenkäfer-Monotoring zeigt aktuell, dass weiter Bäume frisch von Borkenkäfern befallen werden.


Seit 2018 sind im Arnsberger Wald 90 Prozent des Fichtenbestandes vernichtet worden, im Obereren Sauerland 40 Prozent. Gründe seien Sturmschäden - zum Beispiel durch das Sturmtief Friederike - Trockenheit und Hitze. Das seien ideale Bedingungen für die Vermehrung des Borkenkäfers gewesen, so Friedrich Louen von Wald und Holz NRW.

Risiko durch Baummischung streuen

Vor rund drei Jahren hat die intensive Aufforstung im Sauerland begonnen. Aufgeforstet wird mit Baumarten, die trockenes und heißes Klima besser vertragen. Zum Beispiel Traubeneiche, Hainbuche, Winterlinde und Küstentanne. Durch eine gute Baummischung kann das Risiko durch den Borkenkäferbefall besser streuen, so Wald und Holz.

Ein Viertel der Fläche wird durch Naturverjüngung aufgeforstet. Das bedeutet, die Kalamitätsflächen werden sich selbst überlassen und Bäume und andere Pflanzen in der Umgebung säen sich selber aus. Auch so entsteht ein neuer Wald.

Darum ist der Borkenkäfer ein Fichtenkiller

Mit ihren Brutgängen durchtrennen Borkenkäfer, wie Buchdrucker und Kupferstecher, die Leitungsbahnen der Bäume. Über die Bahnen bekommt der Baum Wasser und Nährstoffe. Die Fichte wehrt sich dagegen mit Harz und Ablenkungsstoffen. Wenn nicht genug Wasser verfügbar ist, ist sie geschwächt, kann nicht ausreichend Harz bilden und stirbt ab. In einem Jahr können mehrere Generationen an Käfern auf diese Weise ganze Bestände vernichten.

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