Meschede: neue Richtlinien für Photovolaik

Für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen sollen in Meschede strengere Vorgaben gelten.

In Meschede sollen für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen strengere Richtlinien gelten. Jetzt wurde ein Kriterienkatalog für Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen verabschiedet, so die Stadt. Zur Gewährleistung eines größtmöglichen Schutzes der Landwirtschaft gegenüber anderen Nutzungsarten konzentriere sich der neu erstellte Kriterienkatalog auf die Bodenwertzahl. Sie gibt einen Aufschluss darüber, wie ertragreich eine landwirtschaftliche Fläche ist. Hochwertige Böden sollen nicht für PV genutzt werden. Nur Boden, der nicht so wertvoll für Ackerbau und Viehzucht ist, dürfe für Photovoltaikanlagen genutzt werden, heißt es. Der Bodenrichtwert dürfe nicht höher als 33 sein, wenn eine Fläche für PV genutzt werden soll. Ursprünglich lag der Grenzwert bei 35. Meschedes Bürgermeister Christoph Weber äußerte sich „zuversichtlich, dass wir mit den Flächen auch so zurechtkommen“.

Laut Stadt gibt es genug Flächen

Lege man den Bodenrichtwert 33 zugrunde, ergebe sich ein theoretisch nutzbares Potenzial von 561 Hektar, die auf nichtprivilegierten landwirtschaftlichen Flächen für PV-Freiflächenanlagen genutzt werden könnten. „Da sind durchaus größere zusammenhängende Flächen dabei“, so Klaus Wahle, Leiter des Fachbereichs Bauordnung und Planung bei der Stadt Meschede.

Laut einer Potenzialanalyse wird in der Stadt Meschede im Jahr 2045 ein Energiebedarf von rund 600.000 Megawatt entstehen – für Haushalte, Industrie, Wirtschaft und Verkehr. Dieser könnte durch 31 Windräder mit je 7 Megawatt oder 596 Hektar an Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen erreicht werden.

Demgegenüber stehen allein 470 Hektar Flächen im privilegierten Bereich – an der Autobahn 46, an der Ruhrtalbahn und auf Deponien – für Photovoltaikanlagen planungsrechtlich bereits jetzt zur Verfügung. Und gerade da ist der Andrang groß, wie Bürgermeister Christoph Weber erklärte: „Der Run ist ungebremst. Die Anfragen laufen auf Hochtouren.“ Blieben noch 126 Hektar Differenz. Ziehe man davon, so erläuterte Klaus Wahle, noch 19 Hektar für Dachflächen, auf denen PV-Anlagen installiert werden können, ab, bleiben noch 107 Hektar. Dies sei der Maximalwert für die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen jenseits der Autobahn und der Bahnstrecke.

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