Meschede: Caritas will Zeichen gegen Überlastung setzen
Veröffentlicht: Mittwoch, 07.09.2022 00:00
Besucher bleiben beim Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth heute vor der Tür
In der Pflege fehlt es oft an Zeit, das ist nicht neu. Jetzt befürchten aber viele Einrichtungen bei uns, dass die Zeit durch mehr Bürokratie noch knapper werden könnte. Der Caritasverband Meschede will heute mit einer Aktion auf die Situation hinweisen. In Pflegeheimen muss die Coronaschutzverordnung weiter umgesetzt werden, zum Beispiel mit Einlasskontrollen von Besuchern, Extra-Geld gibt es dafür aber seit Juni nicht mehr. Das vorhandene Personal muss die Aufgaben mit übernehmen. Am 8. September will der Bundestag über das geänderte Infektionsschutzgesetz abstimmen.
In der Pflege ist Corona noch ein Thema
Caritasvorstand Peter Fuhrmanns: „Während Corona in der Mitte der Gesellschaft keine Rolle mehr zu spielen scheint, ist die Pandemie in der Pflege noch lange nicht vorbei. Unsere Mitarbeitenden arbeiten seit zweieinhalb Jahren über ihr Limit hinaus. Die Vorgaben durch das ab Oktober geltende geänderte Infektionsschutzgesetz erzeugen einmal mehr Bürokratie und belasten unsere Beschäftigten. Wir fordern eine Entlastung der Pflege durch die dauerhafte und sichere Refinanzierung von Corona-Schutzmaßnahmen. Es braucht außerdem eine gesamtgesellschaftliche und politisch geförderte Solidarität. Der notwendige Schutz vulnerabler Personen ist nicht allein Aufgabe der Langzeitpflege.“
Besucher müssen vor der Tür bleiben
Als Zeichen gegen die Überlastung des Personals in der Langzeitpflege lässt das Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth am Nachmittag keine Besucher ins Haus. Alle Besuche müssen unter freiem Himmel stattfinden. Das gilt von 14.30 bis 16.30 Uhr. Gemeinsam mit den Angehörigen/Besuchern soll damit auf die schwierige Lage hingewiesen werden. In einem offenen Brief fordert das Seniorenzentrum St. Elisabeth vom Bund eine Verringerung der Bürokratie und eine dauerhafte und sichere Refinanzierung der coronabedingten Mehraufwendungen.