Mehr Betriebe im Sauerland insolvent

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

Laut statistischem Landesamt haben im Jahr 2023 im Hochsauerlandkreis 57 Betriebe einen Insolvenzantrag gestellt, ein Jahr zuvor waren es noch 28. Mehr Unternehmensinsolvenzen hatte es zuletzt 2018 gegeben, damals waren es 60. Von den Insolvenzen im vergangenen Jahr sind 179 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Nahezu gleich geblieben ist dagegen die Zahl der Privatinsolvenzen, diese lag 2023 bei 220, ein Jahr zuvor waren 214.

WESCO betroffen

Ein bekanntes Beispiel für ein Sauerländer Unternehmen, das 2023 Insolvenz angemeldet hat, ist der Hüstener Hersteller von Küchenaccessoires WESCO. Gründe dafür waren laut Unternehmen gestiegene Kosten für Material und Energie sowie gesunkene Einnahmen durch spürbare Kaufzurückhaltung bei den Kunden. Das Insolvenzverfahren wurde zum Monatsbeginn in Eigenverwaltung eröffnet. Aus insolvenzrechtlichen Gründen sei allen rund 80 Mitarbeitenden in Arnsberg gekündigt worden, heißt es vom Unternehmen. Die Marke WESCO bekommt dagegen eine neue Zukunft: Der Küchenzubehör-Spezialist Naber aus Nordhorn hat sich die Namensrechte gesichert und werde die WESCO-Produkte eigenständig weiter anbieten und so deren Verfügbarkeit für den Küchen verkaufenden Handel und die Küchenindustrie sicherstellen.  Das wohl bekannteste WESCO-Produkt ist der Metall-Mülleimer in knalligen Farben.

Zahlen aus NRW

Auch landesweit ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im vergangenen Jahr gestiegen. 4.572 Betriebe hatten 2023 laut statistischem Landesamt einen entsprechenden Antrag gestellt, 2022 waren es noch 3.783, das entspricht einem Plus von gut 20 Prozent. Noch deutlicher gestiegen ist die Zahl der betroffenen Angestellten, 2022 waren es 14.305, 2023 dagegen 53.815 und damit viermal so viele. Besonders betroffen waren Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Einzelhandel. 

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