Medikamentenmangel im Sauerland: Apotheken-Appell

Vor allem fiebersenkende Mittel für Kinder sind laut der Apothekerschaft im Altkreis Meschede derzeit knapp.

© Apothekerschaft Altkreis Meschede

„Natürlich macht es Sinn, fiebersenkende Mittel für den Fall der Fälle in den jeweils passenden Dosierungen zu Hause zu haben. Aber bitte verzichten Sie unbedingt auf eine übermäßige Bevorratung!“ Mit diesen Worten macht Klaus Mörchen, Sprecher der Apothekerschaft auf den aktuellen Arzneimittelengpass aufmerksam. Die Apothekenteams täten weiterhin alles in ihrer Macht stehende, alle großen und kleinen Patient*innen zu versorgen: „Wir versuchen im Falle eines Falles alles, um eine Lösung zu finden“, so Mörchen weiter.

Rohstoffe fehlen

Der Mangel an Medikamenten stellt die Apotheken im Hochsauerlandkreis immer wieder vor Herausforderungen. Ein Grund sind fehlende Rohstoffe. Diese werden oft nur noch in Ländern wie Indien oder China hergestellt bzw. verarbeitet. Von dort werden sie aktuell nicht zuverlässig geliefert. Außerdem hapert es auch oft an der Verpackung der Medikamente. Auch Papier und Pappe seien immer öfter Mangelware.

Neben fiebersenkenden Mitteln fehlten zuletzt besonders oft Präparate wie Penicillin und Antibiotika, aber auch Blutdruckmedikamente, Antidepressiva, Nasenspray und Hustensäfte. Ein Ende sei nicht in Sicht, heißt es vom Apothekerverband.


Hinweise zu Hausapotheke für Kinder

Trotzdem macht Mörchen darauf aufmerksam, dass die Hausapotheke gerade bei kranken und verletzten Kindern gut ausgestattet sein müsse. Der wichtigste Rat dabei: „Arzneimittel für Erwachsene sind nie für Kinder und Babys geeignet, auch nicht in kleinen Dosierungen!“ Zudem sollten Babys und Kleinkinder grundsätzlich der Kinderärztin oder dem Kinderarzt vorgestellt werden, wenn sie Beschwerden haben, betont der Apotheker.

In eine gut ausgestattete Hausapotheke gehören laut Mörchen neben Pflastern, Kühlpacks und einem Fieberthermometer vor allem Mittel bei Erkältungen und Fieber wie Zäpchen, Hustensäfte oder Kochsalzlösungen, zudem sollten Präparate bei Übelkeit und Bacuhschmerzen vorrätig sein.

Für die passende Zusammenstellung der Hausapotheke empfiehlt Mörchen eine Beratung durch die Apotheke vor Ort: „Wir checken gerne die vorhandene Hausapotheke, sortieren gemeinsam aus und ergänzen, was für die Bedürfnisse der jeweiligen Familienmitglieder passt“. Und wenn doch mal was fehlt, und das ausgerechnet am Wochenende oder nachts? Oder es eine Nachfrage gibt zu Dosierung oder genauen Anwendung eines verschriebenen Arzneimittels? „Dann bitte nicht zögern, die nächste notdiensthabende Apotheke zu kontaktieren“, betont Mörchen. „Diese sind rund um die Uhr und an Feiertagen da – für die großen und auch kleinsten Patientinnen und Patienten.“


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