Marsberg: Sanierungskosten für Gymnasium niedriger als gedacht
Veröffentlicht: Mittwoch, 22.01.2025 14:36
Die Untersuchungen am Carolus-Magnus-Gymnasium sind abgeschlossen, und das vorläufige Ergebnis liegt vor: Die Decken sind stabil genug, sodass eine „kleine Sanierung“ ausreicht.

Die kleine Sanierung umfasst die Abhängung der Decken und eine vollständige Brandschutzsanierung. Bürgermeister Thomas Schröder zeigte sich erleichtert: „Wir sind froh, dass wir nun Klarheit haben.“
Hintergrund
Im Sommer 2024 wurden bei Modernisierungsarbeiten Schäden an der Rippendecke entdeckt, woraufhin das Gebäude vorsichtshalber gesperrt wurde. Mitte Dezember fand ein erster Ortstermin mit der Ingenieurgesellschaft Experimentelle Statik mbH aus Bremen statt, geleitet von Prof. Dr.-Ing. Marc Gutermann. Diese Gesellschaft führte eine hydraulische Druckprüfung durch, die einen experimentell gestützten Nachweis der Statik erbrachte, vergleichbar mit dem eines Prüfstatikers. Nach der Sichtung der Bauunterlagen entschied man sich, die Prüfung am Gymnasium durchzuführen.
Am Montag dieser Woche reiste das Team aus Bremen an, baute die notwendige Konstruktion und die Messgeräte auf, und am Dienstag begann die erste Messung. „Wir wählen immer den schwächsten Bereich im Gebäude für die Prüfung aus“, erklärte Prof. Gutermann. Im Gymnasium fiel die Wahl auf den Raum, in dem die Schäden entdeckt wurden. Mit einem komplexen System aus Stahlträgern und Messgeräten testete das Team die Tragfähigkeit. Zuerst wurde die Decke des 2. Obergeschosses von unten mit Zugkraft geprüft, dann die Decke des 1. Obergeschosses mit hydraulischem Druck von oben. Rechnerisch entsprach der Druck dem eines 60-Tonnen-LKW auf dem Boden. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte Gutermann schließlich zum Bürgermeister. „Die Decken halten!“
Bürgermeister Schröder erklärte: „Nun haben wir Planungssicherheit für das weitere Vorgehen.“ Die Ausschreibung der erforderlichen Arbeiten und das Ausräumen der Möbel werden nun schnellstmöglich in Angriff genommen.
Für die ursprünglich geplante „große“ Sanierung waren 4,2 Millionen Euro im Haushalt vorgesehen. Die Kosten der „kleinen“ Sanierung sind noch nicht genau ermittelt, werden aber deutlich darunter liegen. Ein Neubau, inklusive Abriss des Altbaus, hätte nach einer ersten Schätzung etwa 30 Millionen Euro gekostet.