IG Metall im Sauerland fordert Vier-Tage-Woche

Zweite Runde der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektrobranche startet


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Heute geht es in die nächste Runde der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektrobranche. Die IG Metall in den Bezirken Arnsberg und Olsberg steht hinter der Forderung nach einem Gesamtvolumen 4 Prozent mehr Geld. 2020 hätten viele Beschäftigete Kurzarbeit und gefahren und finanzielle Einbußen gehabt. Nicht überall würden die Arbeitgeber das Kurzarbeitergeld aufstocken, so Carmen Schwarz, IG Metallchefin in Arnsberg. Um die Beschäftigung zu sichern, setzt die IG-Metall auf eine 4-Tage Woche. Der heimische Arbeitgeberverband lehnt einen Lohnausgleich dafür ab.

Im Bezirk Olsberg hat die IG Metall 4240 Mitglieder. Rund 4500 Menschen arbeiten dort nach Angaben der Gewerkschaft in der Metall- und Elektroindustrie.

4-Tage-Woche soll Beschäftigung sichern

Weniger Arbeit auf weniger Tage verteilen: Fahrten zu reduzieren und Energie und Heikosten einzusparen, dürfte auch manchem Management entgegenkommen, heißt es von Herbert Kreutzmann dem IG-Metallchef in Olsberg. Es könne nicht sein, dass die Beschäftigten durch Kurzarbeit finanzielle Einbußen erleiden und anschließen die Kündigung erhalten. Die IG Metall Arnsberg appelliert deshalb gerade an die mittelständischen und familiengeführten Betriebe im Hochsauerlandkreis, in guten wie in schlechten Zeiten zu ihren Belegschaften zu halten. Dazu zähle auch Auszubildende zu übernehmen.

Betriebe im HSK kommen unterschiedlich durch die Corona-Krise

Die Betriebe in der Metall- und Elektrobranche bei uns kommen unterschiedlich gut durch die Corona-Krise. Besonders im westlichen Hochsauerlandkreis gibt es Betriebe die weiter in Kurzarbeit sind und Entlassungen planen, so die IG-Metall Arnsberg. Beim Luftfahrtspezialisten Tital in Bestwig zum Beispiel, werden 175 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Auch Sicht der Gewerkschaft hätte hier das Instrument der Kurzarbeit weiter greifen können. Auch bei der Eisengießerei Busch mit Standorten in Wehrstapel und Bestwig stehen Enlassungen an. Nach Angaben der IG Metall ARnsberg ist ein externer Berater hinzugezogen worden, der die Situation des Unternehmens analysieren soll.

Andere Betriebe suchten Personal und würden Anträge auf Sonntagsarbeit stellen. Im IG Metall Bezirk Olsberg seien besonders die Branchen Ladenbau, Objekteinrichtungen und zum Teil die Gießereien von der Corona-Krise betroffen. Entlassungen sind nach Informationen der Gewerkschaft aktuell nicht geplant.

Mitarbeiter und Betriebe fit für die Digitalisierung machen

Eine Entlassungswelle sieht die IG Metall im Sauerland trotz der Corona-Krise nicht. Allerdings müssten sich die Betriebe vor dem Hintergrund von Transformation und Digitalisierung Gedanken machen, in welche Bereiche sie investieren. Nicht jeder technologische Fortschritt stelle einen Nachteil dar, so die IG Metall Arnsberg. "Wir müssen gemeinsam enorme Anstrengungen Unternehmen, um auf neue, zukünftige Arbeiten und Aufgaben zu qualifizieren," so Herbert Kreutzmann von dre IG Metall in Olsberg. Einen massenhaften Zustrom von Arbeitskräften in die Region sieht er nicht. Also müssten alle vorhandenen Arbeitskräfte für die Herausforderungen der Zukunft qualifiziert werden.


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