Ideen für LWL-Gelände in Marsberg

Angehende Stadtplaner haben sich Gedanken gemacht, was aus dem LWL-Gelände an der Bredelarer Straße werden kann

© LWL/Hollwedel

Das Gelände und die Gebäude der LWL-Klinik fallen sofort ins Auge, wenn man auf der B7 durch Marsberg fährt. Der Landschaftsverband Westfalen Lippe will diesen Standort an der Bredelarer Straße verlassen.

Studierende der Technischen Hochschule OWL, Studiengang Stadtplanung, haben jetzt ihre Ideen für die zukünftige Nutzung vorgestellt: Flächen für gemeinschaftliches Stadtgärtnern, Kreativwerkstätten, generationsübergreifendes Wohnen oder die Natur mit in die Planungen einzubeziehen waren nur einige spannende theoretische Ansätze für die Nachnutzung des LWL-Geländes. Zu den Gästen der öffentlichen Präsentation zählten neben Vertreter:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auch die der Stadt Marsberg, der Marsberger Stadtrat und Bürgermeister Thomas Schröder.


Professorin Kathrin Volk sagte: "Einfach so weiterbauen wie bisher geht nicht. Die Gedanken junger Menschen beziehen Natur, Selbstversorgung, soziale Interaktion und das Nutzen von Bestandsgebäuden in ihre Planungen für eine nachhaltige Zukunft mit ein." Die Ideen und Gedanken der Studierenden griffen Ansätze für mehr Biodiversität im Stadtleben auf. Wie zum Beispiel Flächen für gemeinsames Gärtnern oder das Konzept des "Animal-Aided Designs." Dabei sollen Bedürfnisse wildlebender Tiere mehr in die Planungen miteinbezogen werden. Die Menschen wiederum profitieren von mehr Grün, Artenvielfalt und Selbstversorgung durch selbst angebautes Obst und Gemüse.


Auch das soziale Miteinander und die Gesundheit spielte in den Bachelorarbeiten eine große Rolle. Die Studierenden hatten sich intensiv mit der Zukunft der Lebensbereiche Wohnen, Arbeiten und Gesundheit beschäftigt. In ländlich geprägten Regionen vereinsamen viele ältere Menschen im klassischen Einfamilienhaus und viele Berufstätige verlieren Lebenszeit beim unökologischen Pendeln alleine im Auto. Mit Senioren-Wohngemeinschaften, Mehrgenerationen-Häuser, Quartiersplätze, gemeinsame Bereiche für Sport und Spiel und Coworking-Räume schaffen die Studierenden neue Perspektiven.


Bürgermeister Schröder lobte die Einbeziehung von Marsberg: "Mich hat unter anderem gefreut, dass die Studierenden sich auch mit der Struktur unserer gesamten Stadt auseinandergesetzt haben. Diese Erkenntnis haben sie dann in beeindruckender Weise in ihre zukunftsgerichteten Thesen einfließen lassen."

Inklusion und Nachhaltigkeit

Tim Folcz und Kathrin Böhle, Leitung der Unternehmens- und Organisationsentwicklung bei den LWL-Einrichtungen Marsberg, betonten: "Die Grundideen der ersten Vorschläge und Ansätze gehen einher mit den LWL-Leitgedanken `Inklusion und Nachhaltigkeit`. Seit über 200 Jahren ist die Geschichte Marsbergs eng mit den LWL-Einrichtungen verwoben. Gemeinsam mit der Stadt Marsberg läuten wir mit unserer Standortsentwicklungsplanung auf der stadtplanerischen und landschaftlichen Ebene ein weiteres Kapitel ein. Diese ersten Gedankenspiele können ein schöner Impuls für die Zukunft sein. " Die vorgestellten Arbeiten werden in Schaufenstern in der Marsberger Innenstadt ausgehängt. Die Modelle sind im Foyer der Stadtsparkasse zu sehen.

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