Blackout in Marsberg nimmt Notfallübung vorweg

Der Marsberger Bürgermeister bedankt sich bei den Einsatzkräften

© Feuerwehr Marsberg

In Marsberg war das Katastrophenschutzkonzept heute schneller auf dem Prüfstand, als gedacht. Beim flächendeckenden Stromausfall in der Innenstadt und den Dörfern wurde ein Krisenstab gegründet. Stadt, Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, THW, DRK und Mitarbeiter von Westnetz, des Energieversorgers Westfalen-Weser und der Bahn arbeiteten eng zusammen. Der Marsberger Bürgermeister Thomas Schröder sieht das Zusammenspiel während des stundenlangen Blackouts sehr positiv: "Ich bin überrascht, wie gut alles gelaufen ist". Schröder bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz.. Für Samstag war in Marsberg die Übung eines solchen Notfallszenarios geplant. Die hat sich jetzt wohl erledigt.

Katastrophenschutz im HSK - Kommunen arbeiten zusammen

Der Hochsauerlandkreis bereitet sich schon seit langem auf ein Szenario, wie den Blackout heute Nacht in Marsberg, vor. Bei den Treffen zwischen Landrat und Bürgermeistern sei das Katastrophenschutzkonzept immer wieder Thema, sagt ein Kreissprecher. Alle Kommunen im HSK haben zum Beispiel Feuerwehrhäuser als Notfalltreffpunkte vorgesehen. In Marsberg waren sie während des Stromausfalls zum ersten Mal als Anlaufstelle geöffnet. Das Angebot sei aber nicht in Anspruch genommen worden, so die Feuerwehr Marsberg. Rund 21.000 Menschen in Marsberg hatten von der Nacht bis in den Morgen hinein keinen Strom. Mehr Infos dazu hier


LWL-Kliniken und das St-Marien-Hospital meistern Stromausfall

Vom Stromausfall in Marsberg waren auch die LWL-Einrichtungen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) betroffen. Jan Hendrik Unger, kaufmännischer Direktor, sagt: „Auf solche Szenearien wie ein möglicher Stromausfall sind wir gut vorbereitet. Beide Liegenschaften sind mit Notstromaggregaten ausgerüstet, die die flächendeckende Sicherheitsstromversorgung für unsere Einrichtungen übernommen haben. Alle Sicherungssysteme auf unseren geschlossenen Stationen haben funktioniert.“

 

Noch in der Nacht hatte sich Bürgermeister Schröder an die LWL-Einrichtungen Marsberg gewandt und um Unterstützung gebeten. „Herr Schröder fragte an, ob wir Räume für zuhause beatmete Bewohner*innen des Stadtgebiets zur Verfügung stellen könnten. Dieser Bitte haben wir sofort entsprochen und einen Raum an der Bredelarer Straße angeboten, der vom DRK entsprechend ausgerüstet wurde.“

 

Nach der Nacht zieht Unger Bilanz: „Alle Kolleg*Innen im Nachdienst sind der herausfordernden Situation souverän begegnet und die technische Rufbereitschaft hat kleinere Störungen engagiert gelöst. Unser guter und intensiver Kontakt zur Stadt Marsberg hat sich in diesem Ernstfall bewährt. Wir standen in einem engen Austausch und konnten unkompliziert helfen.“

 

Auch im St.-Marien-Krankenhaus in Marsberg lief der Betrieb trotz des Stromausfalls dank der Notstromaggregate reibungslos weiter. Zur Sicherheit hatte das Krankenhaus heute alle Operationstermin abgesagt.

 

Photovoltaikanlagen entlasteten das Stromnetz

Durch das gute Wetter am gestrigen Tage konnten auch die vorhandenen Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet Marsberg dazu beitragen, das Stromnetz im Laufe des Tages zu entlasten, so die Stadt. Die Stromgeneratoren, die durch den Netzbetreiber Westnetz, Westfalen Weser und das THW eingesetzten wurden, haben dafür gesorgt, dass das Stromnetz überdies stabilisiert werden konnte.

Weitere Meldungen

skyline