Hochwasserschutz im Sauerland

Mescheder Feuerwehr empfiehlt: Selber Maßnahmen gegen Starkregen ergreifen

© Freiwillige Feuerwehr der Stadt Meschede

In den Städten und Gemeinden im Hochsauerlandkreis hat sich seit der Hochwasser Katastrophe im Ahrtal vor zwei Jahren in Sachen Hochwasserschutz viel getan. Meschede zum Beispiel hat eine Hochwassergefahrenkarte herausgegeben. Auch Arnsberg und Sundern haben Starkregenkarten . Sie zeigen, welche Wohnhäuser besonders von einem Hochwasser betroffen sein können. Auch Gebäude in Hanglage oder in in Senken können durch schnell abfließendes Oberflächenwasser gefährdet sein, so die Stadt Meschede. Vom Starkregen-Unwetter vor zwei Jahren waren bei uns besonders Sundern, Marsberg, Arnsberg und Eslohe betroffen.

Sundern hat ein Hochwasserschutzkonzept ausgeschrieben

In Sundern werden auch zwei Jahre nach dem Juli-Hochwasser immer noch Schäden beseitigt. Um so starke Überflutungen in Zukunft zu vermeiden, baut die Stadt Wehranlagen an der Röhr zurück. Außerdem will die Stadt eine Hochwasserschutzkonzept erstellen. Wenn das fertig ist, soll mit den Eigentümern entlang der Röhr verhandelt werden. Die Röhr braucht an vielen Stellen mehr Überlauffläche. Im Prinzip müsse der ganze Lauf der Röhr von Recklinghausen durch die Innenstadt zu McDonald auf den Prüfstand, heißt es von der Stadt Sundern.

"Mit kleinen Maßnahmen große Schäden verhindern"

"Insbesondere in den Sommermonaten ist das Risiko für Starkregen besonders groß", sagt Holger Peek, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Meschede: "Unwetter können teils riesige Regenmengen mit sich bringen – selbst eine gut funktionierende Kanalisation ist dann überfordert und es kann zu Hochwasserereignissen kommen.“ Die Feuerwehr könne nicht überall sein.

Oft könnten schon kleine Maßnahmen auf effektive Weise große Schäden verhindern:

  • Eine richtig eingebaute Rückstausicherung verhindert, dass über den Kanalanschluss Niederschlags- und Abwasser ins Gebäude eindringen können, wenn die Kanalisation durch die großen Regenmengen vollgelaufen ist. Rückstausicherungen können - falls noch nicht vorhanden - auch im Regelfall nachträglich eingebaut werden.


  • Lichtschächte, Kellereingänge oder Garagenzufahrten sind weitere Punkte, die bei Starkregenereignissen zu „Schwachstellen“ am Gebäude werden können. Hier kann von der Oberfläche Niederschlagswasser eindringen - und im schlimmsten Fall auch ausgespülten Boden mit transportieren. Schutz bietet zum Beispiel eine Erhöhung der Lichtschächte - ebenso wie der Einbau von druckdichten Kellerfenstern, die im Idealfall auch noch automatisch schließen. Auch bei Kellereingängen hilft eine druckdichte Tür - möglicherweise in Kombination mit einer Kellertreppenüberdachung. Garageneinfahrten sichert ein Flutschott ab. Es besteht aus Metallelementen, die bei entsprechenden Wetterlagen einfach in der Garageneinfahrt angebracht werden und diese gegen eindringendes Wasser schützen.

  • Einen Vorrat an Sandsäcken anlegen, nach Möglichkeit sollen Heizöltanks im Keller gegen Aufschwimmen gesichert sein. Hilfreich ist es, wenn zentrale elektrische Anlagen wie z.B. Hauptsicherungen, Stromverteilerkästen sowie Heizungsanlagen und Elektrogeräte in einem hochwassersicheren Ort in den Obergeschossen installiert werden. Auch Waschmaschine und Wäschetrockner können zum Beispiel durch einen erhöhten Unterbau gesichert werden. Ebenso sollten Wertgegenstände nicht im Keller gelagert werden und EDV-Anlagen mit wenigen Handgriffen vor einer drohenden Überflutung gerettet werden können.


Die Stadtverwaltung Meschede hat auf ihrer Homepage unter https://www.meschede.de/rathaus-service/infrastruktur/hochwasserschutz/ umfangreiche Informationen zusammengestellt, wie sich Immobilienbesitzer gegen Hochwasserschäden absichern können. Wichtig: Grundsätzlich haften weder der Bund, das Land noch die Kommunen für Schäden an privaten Gebäuden und Grundstücken, die durch Hochwasser hervorgerufen werden.

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