Hochsauerlandkreis: Menschen im Notfall aufnehmen

Hochsauerlandkreis muss sich darauf vorbereiten, dass Menschen wegen Kälte oder Stromausfällen ihre Wohnungen verlassen müssen.

Heizung
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Der Hochsauerlandkreis muss sich darauf vorbereiten, dass Menschen wegen Kälte oder Stromausfällen ihre Wohnungen verlassen müssen. Sie sollen dann Zuflucht in öffentlichen Räumen finden. Mit dem Thema befasst sich heute der Kreistag. Im Hinblick auf einen möglichen längerfristigen Stromausfall sowie bei einer möglichen Gasmangellage kommt der Evakuierungsplanung eine besondere Bedeutung zu, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Rund 2500 Menschen sollen im Notfall untergebracht werden könne, das entspricht rund 1% der Sauerländer.

Sammelunterkünfte denkbar

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Sammelunterkünfte eingerichtet werden müssten, damit sich Personen aufwärmen könnten. Nach einem Erlass des Ministeriums des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen sind die Kreise und kreisfreien Städte verpflichtet, eine Evakuierungsplanung zu erstellen. Es sollen zum Beispiel Bettencontainer vorhanden sein.

Nach dem Erlass und den ergänzenden Rahmenempfehlungen sollen Unterbringungsmöglichkeiten für mindestens 1% der eigenen Bevölkerung, also rd. 2.500 Personen, geschaffen werden. Wenn Strom oder Gas ausfallen oder knapp werden, müssen die Katastrophenschutz-Behörden zur Gefahrenabwehr, insbes. zur Abwehr von Gefahren für Leib und Leben der Bevölkerung, aktiv werden. Es sei nicht auszuschließen, dass angesichts möglicher Auswirkungen aus der angespannten Verfügbarkeit von Gas im Laufe der Heizperiode Aktivitäten des Katastrophenschutzes erforderlich werden.


Anschaffungen notwendig

Um auf mögliche Gefahrensituation reagieren zu können, ist sehr kurzfristig die Beschaffung von Feldbetten, Einwegdecken, Hygienepakten etc. notwendig, so die Kreisverwaltung. Es sei die Anmietung einer Lagerhalle für ein Katastrophenschutzlager erforderlich, da die zu beschaffenden Materialien mengenmäßig nicht im Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen in Meschede gelagert werden können.

Kostenschätzungen

Es sei von Gesamtkosten inkl. Mietaufwendungen (ca. 45.000 €) in Höhe von bis zu 400.000 € auszugehen. Nach einer Rückfrage bei Lieferanten sind die Artikel derzeit noch vorrätig, heißt es. Allerdings wurde darauf hingewiesen, dass aktuell zahlreiche Bestellungen eingehen. Viele andere Kreise würden aktuell die Lagerbestände aufstocken.

Es bestehe kurzfristiger Handlungsbedarf, um in ausreichender Zahl Ausrüstung zu bekommen.

Die Notwendigkeit Sammelunterkünfte einzurichten, könne sehr plötzlich auftreten. Da der Etat des lfd. Jahres 2022 keine entsprechenden Mittel vorsehe, müssten die notwendigen Mittel noch in 2022 gem. § 83 Abs. 1 GO NRW außerplanmäßig bereitgestellt werden. Die Deckung des zusätzlichen Mittelbedarfs kann aus Etatverbesserungen erreicht werden, so der Kreis.

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