Entscheidung über Berufskolleg in Meschede

Der Kreistag stimmt heute darüber ab, ob die Schule am Dünnefeld neu gebaut werden soll. Die Kosten werden auf 77,5 Millionen Euro geschätzt.

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Über drei Varianten hatte die Kreispolitik bei der Frage nach der Sanierung des Berufskollegs in Meschede nachgedacht: eine Sanierung, bei der nur etwa ein Fünftel des Gebäudes neugebaut werden müsste, eine Sanierung mit Neubau der Hälfte des Gebäudes oder ein kompletter Neubau. Letztere Variante stellt laut Kreisverwaltung die günstigste Variante dar, die zuständigen Ausschüsse haben sich daher für einen Neubau des Kollegs ausgesprochen, am Freitagnachmittag entscheidet nun der Kreistag darüber. 

Finanzierung noch nicht abschließend geklärt

Die Verwaltung rechnet für den Neubau mit Kosten von rund 77,5 Millionen Euro. In Anbetracht der hohen Summe werde beim Neubau voraussichtlich ein erheblicher Teil fremdfinanziert werden müssen, heißt es dazu von der Verwaltung. Ein Teil davon könnte aus Fördermitteln kommen. Der Kreis rechnet allerdings derzeit nicht damit, dass es große Unterstützungsprogramme wie noch beim Neubau des Berufskollegs am Berliner Platz in Arnsberg-Hüsten geben werde, Grund sind die finanziellen Entwicklungen bei Bund und Land. Allerdings sei es möglich, dass der Kreis Geld aus dem kürzlich vom Bundestag beschlossenen Sondervermögen „Infrastruktur“ bekommen könnte.

Rettungsdienstschule & Fachschule für Agrarwirtschaft

Neben dem Neubau des Berufskollegs soll das bisherige Atrium modernisiert werden und könnte dann künftig die Rettungsdienstschule im HSK beheimaten. Weil diese als Mieter in das Gebäude einziehen würde, könnte der Kreis darüber einen Teil der Baukosten refinanzieren. Auch die Landwirtschaftskammer NRW hat ihr Interesse bekundet, ihre Agrarschule im Neubau des Berufskollegs zu betreiben. Das Gebäude soll dreistöckig gebaut werden und Platz für die ca. 2.100 Schülerinnen und Schüler sowie das Personal bieten. Sollte sich der Kreistag für den Neubau entscheiden, würde der Unterricht im alten Gebäude während der Bauarbeiten weiterlaufen. Erst nach Fertigstellung des Neubaus ist ein Abriss des alten Gebäudes geplant.

Zeitplan

Noch im Frühjahr will der Kreis einen Bauantrag bei der Bauaufsicht der Stadt Meschede stellen. Auch die Stadt Meschede muss den Plänen zustimmen und den Bebauungsplan für das Gelände entsprechend ändern, das könnte bis Anfang 2026 geschehen. Dann müsse die Aula des Berufskollegs von Schadstoffen befreit werden und vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahme abgerissen werden, um auf dem Schulgelände Platz für Baustelleneinrichtung/ Lagerflächen etc. zu schaffen. Ende 2026/ Anfang 2027 soll dann mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden. Fertig sein soll der Neubau 2029.

Positive Signale aus Meschede

Die Pläne für den Neubau des Berufskollegs stießen im Mescheder Stadtentwicklungsausschuss nach Angaben der Stadt auf breite Zustimmung: „Wir sind froh, dass das Berufskolleg in Meschede erhalten bleibt und noch um die Rettungsdienstschule erweitert wird“, betonte Klaus Wahle, Leiter des Fachbereichs Planung und Bauordnung. Wert legt er darauf, dass auch während der Bauzeit ausreichend Parkplätze auch für die Sportanlage im Dünnefeld zur Verfügung stehen. Man müsse hierfür eine Regelung finden, da der Neubau anstelle der jetzigen Stellplatzanlage entstehen wird. Sein Vorschlag: Die wenig genutzte Basketballanlage am Sportplatz und der Bolzplatz in der Rosenstraße könnten in Parkplätze umgewandelt werden. Nach der Bauzeit sollen mehr Parkplätze zur Verfügung stehen: Bisher sind es 240, künftig werden es 260, so die Stadt Meschede.

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