Diskussionen um Frauenberatungsstelle Meschede

Der Verein, der die Stelle betreibt, will mehr Geld für mehr Personal. Der Hochsauerlandkreis lehnt das ab.

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Die Nachfrage nach Beratungsterminen sei zuletzt deutlich gestiegen, heißt es vom Förderverein der Frauenberatungsstelle in Meschede. Ratsuchende Frauen müssten aktuell bis zu vier Monate auf einen Termin warten. Außerdem würden die Beratungsprozesse immer länger und komplexer. Der Hochsauerlandkreis unterstützt die Frauenberatungsstelle im Rahmen von freiwilligen Leistungen mit derzeit gut 89.000 Euro. Der Förderverein hat nun beantragt, die Förderung um 132.500 aufzustocken. Mit dem Geld soll zusätzliches Beratungspersonal finanziert werden.

„Keine finanziellen Spielräume“

Dafür sei aktuell kein Geld da, heißt es dazu vom Hochsauerlandkreis. Die Bedeutung der Arbeit der Frauenberatungsstellen im Hochsauerlandkreis werde anerkannt, heißt es von der Kreisverwaltung, angesichts der dramatischen Haushaltslage des Kreises bestünden derzeit aber keine Spielräume zur Ausweitung freiwilliger Leistungen. Die Verwaltung empfiehlt, den Antrag abzulehnen. Am Mittwoch berät der Kreissozialausschuss dazu, kommende Woche soll der Kreistag eine Entscheidung treffen.

Einsatz geht weiter

Die Frauenberatungsstelle kritisiert die ablehnende Haltung der Kreisverwaltung. Es liege auf der Hand, dass die Folgekosten von Gewalt gegen Frauen höher seien als Präventionsmaßnahmen, heißt es. Stellvertretend für die Frauen im Zuständigkeitsbereich kämpfen die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle Meschede für eine Aufstockung, um allen hilfesuchenden Frauen zukünftig die Wartezeit zu verkürzen und zeitnah einen Beratungstermin anzubieten sowie Sensibilisierungs- und Präventionsmaßnahmen zu sichern.

Nur Ja heißt Ja

Die Diskussion fällt mitten in die sog. „Orange Days“. Seit Ende November läuft dazu im Sauerland eine Plakatkampagne, die ein Signal für Consent (engl., zustimmen, übereinstimmen) setzen. soll Unter dem Motto „Nur Ja heißt Ja“ setzen sich die Frauenberatungsstellen Meschede und Arnsberg sowie der Soroptimist Club Meschede und der ZONTA Club Arnsberg ein, dass das Prinzip der Zustimmung in allen zwischenmenschlichen Beziehungen, besonders im Sexualstrafrecht, verankert wird. Bis zum zehnten Dezember werden im gesamten Hochsauerlandkreis Plakate und Postkarten in Einkaufsstraßen, Gastronomien, Kneipen und Schulen verteilt, um eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und zu informieren.

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