Coronaimpfung: Viele Pfleger bei uns zögern noch

40% des Pflegepersonals in Altenheimen im Sauerland lassen sich erstmal nicht impfen

© L&R Kältetechnik

Viele Mitarbeiter in sauerländer Alten-und Pflegeheimen lehnen eine Corona-Schutzimpfung bisher ab. Nach einer Umfrage von Radio Sauerland bei verschiedenen Einrichtungsträgern lassen sich nur knapp 60% des Pflegepersonals gegen Corona impfen.

„Mein persönlicher Eindruck ist: Je weiter die Mitarbeiter von der Pflege entfernt sind, desto mehr nimmt die Impfbereitschaft zu!“ sagt beispielsweise der Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes Meschede, Norbert Vowinkel.

Das bedeute aber nicht, dass sie die Impfung grundsätzlich ablehnen würden. „Sie fühlen sich nicht ausreichend informiert und aufgeklärt über die weitere Entwicklung der Impfstoffe und warten ab“.

Pflegepersonal will mehr Infos

Bei der Tagespflege, den ambulanten Pflegediensten und den übrigen Mitarbeitern in den Alten-und Pflegeheimen ist die Impfbereitschaft größer. Hier wollen sich bis zu 80% gegen Corona impfen lassen. Peter Miebach, Leiter der „Ambulanten Dienste Kloster Grafschaft“ in Schmallenberg wünscht sich mehr verständliche Informationen rund um das Thema Corona-Schutzimpfung.

„Bei der Impfung gegen Hepatitis, die vorgeschrieben ist, war das nie ein Thema“, so Miebach, „aber auch so wird Sicherheit bei uns großgeschrieben. Wir lassen unsere Mitarbeiter alle 3 Tage auf eine Corona-Infektion testen.“

Träger wie die Caritas versuchen die Impfskepsis aktiv anzugehen. "Wir tun alles in unserer Kraft, um Mitarbeitende umfassend zu informieren und Fragen zu beantworten – über Rundschreiben, die Bereitstellung von Material und Erfahrungsberichten. Wir versuchen den gezielten Falschinformationen von Querdenkern und Corona-Verharmlosern, mit denen einige Einrichtungen förmlich geflutet werden, entgegen zu wirken", so Caritas-Präsident Peter Neher.

 

Heimbewohner lassen sich fast geschlossen impfen

Von den Bewohnern der bisher durchgeimpften Alten-und Pflegeheimen im HSK haben sich bisher fast 100% gegen Corona impfen lassen. Insgesamt haben sich laut Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe bisher rund 1800 Menschen gegen Corona impfen lassen. Bis Ende des Monats soll die Impfreihe abgeschlossen sein, parallel beginnt die zweite Impfrunde.

Impfstart für übrige Sauerländer im Februar

Laut Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe beginnt das Impfen von zunächst nur über 80-jährigen Sauerländern, die zu Hause leben, am 1. Februar. Sie erhalten in den kommenden Tagen ein Informationsschreiben. Absprachen für Termine im Impfzentrum sind dann online oder telefonisch ab dem 25. Januar möglich, aber nur, wenn das Informations-und Einladungsschreiben vorliegt.

 

Schnelltest-Service für Unternehmen

Das DRK Meschede bietet jetzt Unternehmen an, Mitarbeiter regelmäßig auf Corona zu testen. Die mobilen Schnelltest-Teams des DRK machen Antigen-Testungen und können so zeitnah mögliche Infektionen im Unternehmen relativ klar aufdecken.

 

 

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