Blackout: Städte und Gemeinden im Sauerland sind vorbereitet

Wohin, wenn die eigene Wohnung eiskalt und finster ist, weil der Strom ausgefallen ist? Die Städte und Gemeinden im Sauerland haben Notfallpläne für einen möglichen Blackout

Alles dunkel, kein W-Lan, keine warme Wohnung: Die Städte und Gemeinden im Sauerland bereiten sich auf einen möglichen Blackout vor. Arnsberg bereitet dafür gerade 15 Notfalltreffpunkte in der Stadt vor. Sie sind zu Fuß zu erreichen. Dort gibt es Funktechnik, Informationen, ein Erste-Hilfe-Paket. Es ist hell und warm - für mindestens 24 Stunden.

Bestwig, Olsberg und Meschede, wollen ihre Krisenpläne noch in diesem Jahr fertigstellen. In Meschede und Bestwig sind beispielsweise die Feuerwehrhäuser als Notfalltreffpunkte vorgesehen. Die Stadt Brilon will mit Hilfe eines Notstromaggregats notwendige Dienstleistungen wie Standesamt und Friedhofswesen trotz eines Stromausfalls weiter anbieten.

Der Hochsauerlandkreis muss Unterbringungsmöglichkeiten für 2500 Menschen schaffen.

Auch der Hochsauerlandkreis bereitet sich auf einen möglichen längerfristigen Stromausfall oder eine Gasmangellage vor. Dabei komme der Evakuierungsplanung eine besondere Bedeutung zu, so der Kreis. Rund 2500 Menschen sollen im Notfall untergebracht werden können, das entspricht rund 1% der Sauerländer.

Dafür müssten Sammelunterkünfte eingerichtet werden. Es sollen zum Beispiel Bettencontainer bereitstehen.

Um auf eine kurzfristig, auftretende Gefahrensituation reagieren zu können, sei die Beschaffung von Feldbetten, Einwegdecken, Hygienepakten etc. notwendig. Der HSK muss eine Lagerhalle für ein Katastrophenschutzlager anmieten.


Selber für eine mögliche Notlage vorsorgen:

Die Stadt Arnsberg empfiehlt nicht nur mit Blick auf das Szenario Stromausfall, sich persönlich einen Vorrat mit Lebensmitteln und weiteren nützlichen Dingen aufzubauen. Auch im Falle eines Unwetterereignisses, durch welches das Haus oder die Wohnung nicht verlassen werden kann, oder im Rahmen einer Quarantäne, sei ein Vorrat sehr sinnvoll.

Das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) empfiehlt, sich grundsätzlich für einen Zeitraum von zehn Tagen mit Essen und Getränken einzudecken. Pro Person und pro Tag sollten dabei 2.200 Kalorien sowie zwei Liter Wasser einberechnet werden, so ist der Gesamtbedarf einer erwachsenen Person gedeckt.  

Welche Nahrungsmittel und Mengen einen ausgewogenen Vorrat ausmachen können, steht auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) www.bbk.bund.de. Wenn das Licht ausbleibt und der Herd nicht mehr funktioniert, sei es sinnvoll, weitere wichtige Gegenstände als Vorrat zu Hause zu haben: Zum Beispiel Taschenlampen, Batterien, Kerzen, Streichhölzer oder ein Campingkocher, so die Stadt Arnsberg. 


Stab für außergewöhnliche Ereignisse in Sundern und Winterberg

Stadt Sundern:

Auch die Stadt Sundern hat Vorsorge für den Blackout getroffen. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) wird im Krisenfall zusammentreten. Vorbereitungen hierzu sind bereits getroffen. Die Feuerwehreinheiten werden im Krisenfall besetzt. Die Kommunikation zwischen der Einsatzleitung der Feuerwehr und dem SAE ist sichergestellt. Die Stadtwerke Sundern sind hinsichtlich der Wasserversorgung eingebunden. Die Einrichtung s.g. „Notfalltreffpunkte“ also Stellen an denen sich die Bevölkerung im Fall des Blackouts wenden kann, wird derzeit geplant. Ein möglicher Blackout trifft alle Bereiche gleichermaßen, heißt es von der Stadt Sundern. Besonders betroffen seien aber vulnerable Personengruppen: kranke Menschen, ältere Personen; körperlich oder geistig eingeschränkte Menschen. Von hier aus werden wir auf die mobilen Pflegedienste zugehen und das Gespräch suchen, wie geholfen werden kann.


Die Stadt Sundern kooperiert mit allen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, sprich der Feuerwehr, der Polizei und dem Hochsauerlandkreis sowie auch mit den Stadtwerken als Wasserversorger. Mit den verschiedenen Hilfsorganisationen werden wir Kontakt aufnehmen und die gemeinsame Zusammenarbeit absprechen. Mit den Ortsvorstehern stehen wir in Kontakt wie Selbst- und Nachbarschaftshilfe in den Ortsteilen organisiert werden kann.

Die Stadt Winterberg hat einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse – kurz SAE – installiert, der sich präventiv, aber auch akut um die Krisenbewältigung kümmert. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, würde sich der SAE im Stabsraum, der im Rathaus eingerichtet ist, treffen. Der Raum werde derzeit so ausgestattet, dass er unabhängig vom Stromnetz betriebsbereit ist, so die Stadt Winterberg. In der Runde des SAE werden dann alle wichtigen Entscheidungen beraten, getroffen, vollzogen und kontrolliert, die für die jeweilige Schadenslage relevant sind.

 

Auch die Stadt Winterberg will Notfalltreffpunkte einrichten. Derzeit werden die ausgesuchten Gebäude mit Aggregaten ausgestattet, damit so die dortige Infrastruktur (Licht, Wärme) aufrecht erhalten werden kann. Bei den Notfalltreffpunkten sollen unsere Bürgerinnen und Bürger bei einem Ereignisfall wie z.B. einem flächendeckenden andauernden Stromausfall Informationen und Unterstützung bekommen. Die Notfalltreffpunkte werden 24-Stunden besetzt sein.  

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Trinkwasserversorgung in Winterberg gesichert. Hier wurden in der Vergangenheit schon wesentliche Maßnahmen umgesetzt und zurzeit wird an weiteren Maßnahmen gearbeitet.  

In den vergangenen Wochen sind Gespräche mit den Altenheimen, Pflegeeinrichtungen und dem Krankenhaus geführt worden. Die Stadt Winterberg ist im Austausch mit der Freiwilligen Feuerwehr. Die Wehrleitung sensibilisiert derzeit auch die einzelnen Einheiten. Im Falle eines Blackouts werden alle Feuerwehrhäuser 24 Stunden am Tag besetzt. 

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