Bestwig für 1.000-Meter-Grenze bei Windrädern

In Bestwig sollen auch in Zukunft Windräder nicht zu nah an Wohnhäusern aufgestellt werden. Dafür hat sich der Gemeindeentwicklungsausschuss ausgesprochen.

Im Juni hat die NRW-Landesregierung ein Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht, mit dem der bislang im Baugesetzbuch geregelte Mindestabstand von 1.000 Metern von Windrädern zur Wohnbebauung wegfallen soll, um das Aufstellen von mehr Rädern zu ermöglichen. Die CDU- und SPD-Abgeordneten machten im Ausschuss allerdings deutlich, dass sie in Bestwig weiter die 1.000-Meter-Distanz favorisieren - wenn nicht als gesetzliche Regelung, dann als so genanntes „weiches Tabukriterium“. Solche Kriterien - neben den rechtlich fest vorgegebenen „harten Tabukriterien“ - unterliegen einer politischen Abwägung.

Genug Platz vorhanden

In der Gemeinde Bestwig sei dies aufgrund des sehr großen Flächenpotenzials rechnerisch durchaus möglich, machte Jörg Stralka, Leiter des Bau- und Umweltamtes, klar. Es sei „weiter ein politisches Statement, wenn Sie sagen, dass Sie diesen 1.000-Meter-Vorsorgeabstand wollen“, so Jörg Stralka an die Adresse der Ausschussmitglieder. Denn das Ziel „Akzeptanz und Konfliktvermeidung“ sei „eine politische Größe.“ „Diese 1.000 Meter sind unsere Bedingung für die Flächenausweisung und es ist nicht erforderlich, auf diesen Vorsorgeabstand zu verzichten“, machte auch SPD-Fraktionschef Paul Theo Sommer deutlich: „Abstand schafft Akzeptanz und reduziert Konflikte.“

Diskussionen auch in anderen Kommunen

Auch in anderen Kommunen im Hochsauerlandkreis wird derzeit über potenzielle Plätze für neue Windkraftanlagen diskutiert. In Sundern hatte die Stadtverwaltung zuletzt ein Konzept zur Windenergienutzung vorgelegt. Der Ausbau soll naturverträglich gestaltet werden, heißt es. Derzeit gibt es im Sunderner Stadtgebiet Sundern zwei Windkraftanlagen, eine in der Nähe von Hövel und eine am Hohen Lenscheid. In einer Studie des Landes wurde jedoch ein Potenzial von bis zu 100 neuen Windenergieanlagen ermittelt. Vor diesem Hintergrund hat die Stadtverwaltung Potenziale und Möglichkeiten erarbeitet, wie die Stadt Sundern sowohl steuernd als auch partizipierend am Ausbau der Windenergie teilhaben kann.

In Winterberg gibt es in dieser Woche noch einen Erörterungstermin zum geplanten Windpark im Stadtteil Altenfeld. Gegen den hat der Verein für Umwelt- und Naturschutz Schmallenberg über tausend Einwände an den Hochsauerlandkreis übergeben. "Die Einwände betonen insbesondere die Bedeutung des Ochsenscheids als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten", so der Naturschutzverein. 


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