Arnsberg hat Verkehrssituation an Schulen im Blick

Im letzten Jahr lief in der Stadt erstmals ein Schulstraßenprojekt. Mit weiteren Schulen steht man im Austausch über Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.

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Elterntaxis sorgen an vielen Schulen im Sauerland immer wieder für Probleme. Wenn Eltern ihre Kinder direkt bis vor die Gebäude fahren, führt das oft zu vollen Straßen, Verkehrsproblemen und gefährlichen Situationen, weil Kinder durch die Autos verdeckt werden. Um etwas dagegen zu tun, gibt es in NRW mittlerweile die Möglichkeit, sogenannte „Schulstraßen“ einzurichten, in die Autos zu bestimmten Zeiten nicht einfahren dürfen. Eine solche Schulstraße wurde vor einem Jahr zeitweise auch in der Stadt Arnsberg eingerichtet. Die Sauerstraße, an der zwei Schulen mit insgesamt knapp 400 Schülern liegen, wurde morgens für den Verkehr gesperrt.

Was nach dem Pilotprojekt folgt

Die Einrichtung einer Schulstraße war dort ein Pilotprojekt, das für ein halbes Jahr lief. Die Einrichtung der Schulstraße wurde dabei eng von der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei betreut, heißt es von der Stadt Arnsberg. Das Pilotprojekt zeige, dass eine Auseinandersetzung mit den einzelnen Schulstandorten wichtig ist. In der Sauerstraße bereitet die Stadt Arnsberg als nächsten Schritt nun eine sogenannte Teileinziehung der Straße vor. Das ist eine Allgemeinverfügung, durch die die Widmung einer Straße nachträglich auf bestimmte Benutzungsarten, Benutzungszwecke oder Benutzerkreise beschränkt wird, also dass sie zum Beispiel nur noch für Anlieger frei ist.

Wie es an anderen Schulen aussieht

Auch weitere Arnsberger Schulen hatten bei der Stadt angefragt, ob es Möglichkeiten gibt, die Verkehrssituation vor Ort zu verbessern. So teilte die Verwaltung im Rahmen der Evaluation des Pilotprojekts in der Sauerstraße mit, dass es u.a. mit der Agnes-Wenke-Schule und dem Gymnasium Laurentianum einen entsprechenden Austausch gab. Die Einrichtung einer Schulstraße sei nur eine Maßnahme zur Beruhigung des Verkehrs, sie führe aber nicht per se auch zu einer Verbesserung der Situation, so die Stadt Arnsberg. Jedes Schulumfeld erfordere andere Maßnahmen. Die Einrichtung von Kiss&Drop-Zonen, an denen die Kinder das elterliche Fahrzeug verlassen und den restlichen Schulweg zu Fuß zurücklegen können, seien dabei Teil der Überlegungen. Weitere Maßnahmen sind die Einrichtung von verkehrsberuhigten Bereichen und/oder Verkehrslenkungsmaßnahmen.

Verkehrsaktionstag an der Mühlenbergschule

Auch zur Schulleitung der Mühlenbergschule in Hüsten wurde im Rahmen der Schulstraßen-Thematik von Seiten der Arnsberger Verwaltung Kontakt aufgenommen, heißt es. Hier werde zusammen mit der Verkehrskommission geprüft, ob die Einrichtung einer Schulstraße in Betracht komme. Die reine Aufstellung von Halteverbotsschildern habe bisher nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Die Straßenverkehrsbehörde hat dazu die Kreispolizeibehörde HSK und die Abteilung zur Überwachung des ruhenden Straßenverkehrs der Stadt Arnsberg gebeten, die Bereiche an der Mühlenbergschule, verstärkt auf die Einhaltung der bereits vorhandenen Regelungen zu kontrollieren und Fehlverhalten zu ahnden, so die Stadtverwaltung.

Um auf die Verkehrssituation vor Ort aufmerksam zu machen und für eine höhere Sicherheit zu werben, veranstaltet die Mühlenbergschule am Freitag einen Aktionstag, für den die Straße vor der Schule zwischen 7:30 Uhr und 11 Uhr gesperrt wird. Schüler, Eltern und Nachbarn sollen dabei zum Thema Schulstraße informiert werden. Außerdem stehen die Demonstration des toten Winkels beim LKW, eine Waschstraße für Fahrräder, sowie Aktionen wie ein Fußgängerführerschein, ein Fahrradparcours oder der Führerschein 2.0 auf dem Programm. Die Schüler präsentieren des Weiteren ihre Projekte, die sie in der laufenden Woche zum Thema Verkehr und Verkehrssicherheit erarbeitet haben. Sie wollen somit und mit selbst angefertigten Bannern ihrem Wunsch nach mehr Sicherheit auf dem Schulweg Ausdruck verleihen.

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