Arnsberg: Feuerwehr trainiert mit E-Autos

Wenn E-Autos in Unfälle verwickelt sind, müssen Feuerwehren und andere Rettungskräfte einiges beachten.

© Feuerwehr Arnsberg

Auf unseren Straßen sind immer mehr Elektroautos unterwegs. Wenn sie in Unfälle verwickelt sind, stellt das die Retter vor neue Herausforderungen, so die Feuerwehr in Arnsberg. Der Löschzug dort hat sich jetzt auf solche Einsätze vorbereitet und gezielt dafür trainiert. Im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Südwestfalen im alten Feld in Arnsberg ging es um die Rettung aus E-Fahrzeugen. Es wurde demonstriert, wie man Personen aus verunglückten Elektrofahrzeugen retten kann. Auch was zu tun ist, wenn ein Elektrofahrzeug in Brand gerät, wurde trainiert.

Rettungskarten in Autos

In vielen Autos gibt es mittlerweile sogenannte Rettungskarten. Das ist eine kleine Karte oder eine DIN A4-Übersicht, die Rettungskräften im Falle eines Verkehrsunfalls Aufschluss über die Bauweise des jeweiligen Fahrzeugs liefern kann. Leider hat noch nicht jedes Fahrzeug einen entsprechenden Ausdruck an der Sonnenblende befestigt, so der Löschzug Arnsberg. Im Ernstfall könne die Rettungskarte Leben retten.

Die Feuerwehrleute lernten auch die mittlerweile in immer mehr Autos verbauten Notrufsysteme kennen und testeten sie. Mithilfe des Notrufsystems werden Daten an die Rettungsleitstelle übermittelt und Hilfskräfte können viel schneller alarmiert werden.

Hintergrund:

Kommt es bei einem E-Auto zu einem schweren Unfall mit Airbagauslösung, wird das Hochvolt-System normalerweise automatisch deaktiviert. Das ist jedoch nicht immer zu erkennen, so Experten. Brennen Akkumulatoren in Elektrofahrzeugen entstehen sehr hohe Temperaturen. Die derzeitige Lehrmeinung besagt, dass für die erfolgreiche Brandbekämpfung ein massiver Löschwassereinsatz zur Kühlung der „Akkus“ nötig ist. Wichtig sei die Temperaturkontrolle des Akkublocks. Es kann passieren, dass es noch längere Zeit nach dem Einsatz chemische Reaktionen innerhalb der Hochvoltbatterien neue Brände auslösen. Deshalb müsse die Temperatur kontrolliert werden. Die Messung erfolgt an der Hochvoltbatterie. Ist eine maximale Temperatur von 70°C sowie kein Temperaturanstieg nachweisbar, kann das Auto an Halter, Fahrer, die Polizei oder ein Abschlepp- bzw. Bergeunternehmen übergeben werden.

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