Abholzung im Sauerland weiter hoch

Der Borkenkäfer richtet im Hochsauerlandkreis nach wie vor großen Schaden an. Unter anderem mussten in Meschede deutlich mehr Bäume gefällt werden.


Borkenkäfer
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Dreimal so hoch wie geplant war die sog. Einschlagmenge im Mescheder Stadtwald im vergangenen Jahr. Insgesamt gut 51.000 Festmeter Holz wurden gefällt, vorgesehen waren nur 17.000. Diese Zahlen stellte Stadtkämmerer Jürgen Bartholme im Ausschuss für Nachhaltigkeit und Ordnung vor. Im Jahr 2021 war die Einschlagsmenge mit 65.000 Festmetern sogar noch höher. Grund war der Borkenkäferbefall, der vor allem die Fichtenbestände stark reduziert hat.

Positive und negative Folgen

Die gute Nachricht: Das gesamte geschlagene Holz konnte vermarktet werden und spülte so 3,5 Millionen Euro in die städtische Kasse. Eingeplant waren nur 715.000 Euro. Somit ergab sich ein Jahresergebnis von 2,25 Millionen Euro – statt eines geplanten Minus von 161.000 Euro. Grund dafür waren auch die gestiegenen Holzpreise, diese lagen im vergangenen Jahr bei knapp 69 Euro pro Festmeter, im Jahr davor waren es noch 35 Euro.

Die schlechte Nachricht: „In den nächsten Jahren werden wir nicht mehr die sonst üblichen und nachhaltigen 17.000 Festmeter schlagen können“, so Bartholme. Damit dürften die Einnahmen aus der Holzvermarktung deutlich zurückgehen. Die Stadt hofft allerdings sich dafür mehr auf die Wiederaufforstung des Mescheder Stadtwalds konzentrieren zu können.

Wie es in anderen Kommunen aussieht

Auch im Schmallenberger Stadtwald hat sich der Borkenkäfer zuletzt weiter ausgebreitet. Die Nester seien allerdings kleiner und verstreuter als im vergangenen Jahr, stellt der Forstbetrieb fest. Vor dem ersten Frost soll das Käferholz im Stadtwald Schmallenberg und Ortswald Nordenau geerntet werden. Dadurch sollen möglichst viele Käfer abgefangen werden, welche in die Bodenstreu zum Überwintern abwandern. Allerdings sei die weitere Witterung und die damit verbundene Vitalität der Bäume entscheidend, wie stark sich die Katastrophe weiter fortsetzt. Im kommenden Jahr will die Stadt Schmallenberg rund 300.000 Euro für die Wiederbegrünung ausgeben, das sieht der Forstwirtschaftsplan vor.

In Olsberg waren die Fichtenbestände in den vergangenen Jahren ebenfalls überwiegend zerstört worden. Dort wurden bislang rund 24.000 Festmeter Schadhölzer eingeschlagen, - bei einem Vorrat von ehemals 30.000 Festmeter, so die Stadtverwaltung. Insgesamt seien durch die Auswirkungen des Borkenkäfers ca. 70 Hektar des Fichtenbestandes betroffen. Dies entspricht in etwa der Hälfte des gesamten Fichtenbestandes im Stadtwald Olsberg aber „nur“ ca. 20 % der städtischen Forstfläche. Da die Stadt Olsberg in der Zeit nach Kyrill bereits viel Forstflächen mit Laubholz und Mischwald aufgeforstet hat, sei die Schadfläche zu der gesamten Forstfläche im Vergleich zu anderen Kommunen relativ gering. Bei der Aufforstung soll neuerdings ein Bürgerwald helfen, ähnliche Projekte gibt es auch schon in anderen Sauerländer Kommunen, u.a. in Winterberg und Brilon.

In Sundern hat die Stadt für das erste Halbjahr 2023 einen Verlust von rund 6.000 Festmetern Fichtenholz durch Borkenkäferbefall erwartet. Im Gegenzug wurden allerdings rund 70.000 neue Pflanzen gesetzt. In Arnsberg waren im vergangenen Jahr 21.500 Festmeter Borkenkäferholz geschlagen und vermarktet worden. 

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