Zum Nachhören: Immer mehr weibliche Schützen im HSK

Am Samstag steht die große Schützenkonferenz in Warstein an. Mehr als 170 Menschen diskutieren diesmal vor allem über zwei Themen: Frauen im Schützenverein und die sogenannte Ballermannisierung.

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Schützenkonferenz dreht sich um Frauen im Verein und Ballermannisierung

Frauen in Schützenvereinen - das ist ein immer größeres Thema bei uns im Sauerland. In vielen Vereinen sind weibliche Schützen schon selbstverständlich, weiß auch Jonas Leineweber. Er arbeitet an der Uni Paderborn und ist verantwortlich für das Projekt "Tradition im Wandel", aus dem damals die Schützenkonferenz entstanden ist: Er sagt: "Unsere Umfragen zu dem Thema zeigen, dass sich eine deutliche Mehrheit für die generelle Öffnung der Vereine für Frauen ausgesprochen hat."

Zweites großes Thema bei der Schützenkonferenz: die sogenannte Ballermannisierung. Die merken wir "beispielsweise an dieser klassischen Ballermann-Musik, die in immer mehr Festzelten und Schützenhallen gespielt wird. Man sieht das aber auch bei den Umzügen - Stichwort Sonnenbrillen und Strohhüte. Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Feste dadurch verändern, aber möglicherweise auch beliebiger werden, weil sie sich immer mehr ähneln", sagt Leineweber.

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"Ich könnte mir den Verein ohne Frauen gar nicht vorstellen"

Wir haben mit Oberst Christian Draeger vom Neheimer Schützenverein über weibliche Mitglieder gesprochen. Der Verein war der erste bei uns im Kreis, der offiziell die Satzung für die Aufnahme von Frauen geändert hat. "Ich könnte mir den Verein ohne Frauen gar nicht vorstellen", sagt Draeger ganz klar.

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Schützenkönigin Sandra aus Arnsberg-Moosfelde hat den Vogel selbst runtergeholt

Sandra Ehlen ist Schützenfestprofi - denn sie ist Schützenkönigin in Arnsberg-Moosfelde gewesen. Und sie hat den Vogel selbst runtergeholt: "Wir sind ein sehr offener Verein, wir haben lange schon Frauen aktiv im Vorstand. Und im Hochsauerlandkreis allgemein merkt man auch, dass immer öfter Frauen aufgenommen werden."

Einige Vereine sagen aber eben auch ganz klar: Nein, das wollen wir nicht. Sandra hat eine Message an diese Vereine: "Es hilft oft, bei organisatorischen Dingen doch mal noch die weibliche Sicht zu haben. Und ich glaube auch, in Summe ist das Fest ausgeglichener, als wenn man nur unter Männern ist."

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