Zukunft der HSK-Testzentren schwer abzusehen

Aus dem Sauerland kommt Kritik an der Entscheidung von Bund und Ländern, Corona-Schnelltests kostenpflichtig zu machen.

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass Corona-Schnelltests für Ungeimpfte ab dem 11. Oktober 2021 kostenpflichtig werden. Ausnahmen soll es für Menschen geben, die nicht geimpft werden können, oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt. Das Deutsche Rote Kreuz Meschede, das vier Testzentren im HSK betreibt, kritisiert die Entscheidung, Corona-Schnelltests kostenpflichtig zu machen: Es sei zu befürchten, dass dann nur noch Menschen, die sich die Tests leisten können, sich auch testen lassen - und nicht die, die es wirklich bräuchten. Das sei das völlig falsche Signal, so Norbert Vowinkel, Geschäftsführer der DRK Soziale Dienste gGmbH Meschede. Das DRK Meschede will seine Testzentren so lange wie möglich offen halten. Bei zu geringer Nachfrage sei das aber von den Kosten irgendwann nicht machbar, heißt es. Die Politik würde mit ihrer Entscheidung, Tests kostenpflichtig zu machen, die Testzentren mehr oder weniger in die Enge treiben. Vowinkel befürchtet, dass bei zu geringer Nachfrage nach Tests die Fixkosten für die Testzentren nicht mehr zu decken sind. Das DRK müsse keinen Profit mit den Testzentren machen, aber wenn man nicht mal die Fixkosten mehr durch die Tests abdecken könne, sei ein Betrieb nicht mehr dauerhaft möglich. So lange wie die kostenlosen Schnelltests noch möglich sind, wollen die Sozialen Dienste des DRK Meschede ihre Testzentren auf jeden Fall offenhalten, anschließend müsse die Entwicklung abgewartet werden, so Vowinkel. Die Sozialen Dienste des DRK Meschede betreiben Testzentren in Meschede, Eslohe-Reiste, Bestwig und Schmallenberg-Bad Fredeburg.

Winterberg: Stadt wartet Einzelheiten ab

Auch wie die kommunalen Testcenter mit den kostenpflichtigen Tests umgehen, bleibt vorerst abzuwarten. Man warte erstmal die genauen Beschlüsse ab, hieß es gestern (10.08.21) etwa von der Stadt Winterberg. Es sei der Stadt aber wichtig, dass städtische Testzentrum am Oversum so lange offenzuhalten, wie es nötig sei, um zum Beispiel den Winterberger Hotels, Tourismus- und Gastronomiebetrieben Frequenz zu bringen. Im Juli wurden im kommunalen Testcenter Winterberg insgesamt 5.963 Schnelltests durchgeführt.

Situation in HSK-Apotheken schwer abzusehen

Ob in den sauerländer Apotheken weiter Tests angeboten werden, dürfte von Apotheke zu Apotheke unterschiedlich sein, heißt es vom Apothekerverband im Hochsauerland. Der Vorsitzende Andreas Vogd von der Löwen-Apotheke aus Schmallenberg berichtet, dass die Nachfrage nach Tests in Schmallenberg aktuell noch da ist - vor allem von Reiserückkehrern und Touristen. Allerdings sei es von der Kostenstruktur schon jetzt nicht für alle Apotheken einfach, die Tests weiter anzubieten. Wie sich die kostenpflichtigen Tests auswirken, sei schwer abzusehen. Apotheker Vogd appelliert an alle Sauerländer, sich impfen zu lassen. Das sei die einzige Chance, aus der Pandemie rauszukommen und noch schlimmere Auswirkungen der Pandemie zu verhindern. Spontane Impfungen sind heute unter anderem im Impfbus des Hochsauerlandkreises am Mescheder Busbahnhof zwischen 9 und 15 Uhr möglich.

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