Zahl der Handwerksbetriebe in Südwestfalen steigt

Die Handwerkskammer Südwestfalen hat die Zahlen für das Jahr 2024 vorgelegt und zeigt, dass die Region trotz schwieriger Rahmenbedingungen einen leichten Anstieg der Handwerksbetriebe verzeichnen konnte. Die Herausforderungen durch schwache Konjunktur, Fachkräftemangel und politische Unsicherheiten waren im vergangenen Jahr allgegenwärtig. Dennoch stieg die Zahl der Betriebe in Südwestfalen leicht an.

© IG Bau

Schwierige Rahmenbedingungen für das Handwerk

Das Jahr 2024 war geprägt von einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Lage, die auch in Südwestfalen spürbar war. Die Suche nach Nachfolgern für altersbedingt ausscheidende Unternehmer stellte eine zunehmende Herausforderung dar. Besonders betroffen war das Bau- und Ausbaugewerbe, das einen Rückgang der Betriebszahlen um 2,44% verzeichnete. Auch spezialisierte Gewerke wie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sowie Maler und Lackierer mussten Verluste hinnehmen.

Positive Entwicklungen in bestimmten Handwerksbereichen

Trotz der allgemeinen Herausforderungen gab es auch positive Entwicklungen in bestimmten Handwerksbereichen. Die Zahl der Straßenbaubetriebe stieg um 6,33%, während die Gebäudereiniger mit einem Zuwachs von 13,59% und die Kosmetiker mit 5,35% ebenfalls deutliche Zuwächse verzeichneten. Diese Berufe sind auch Beispiele für Gewerke mit einem hohen Anteil an weiblichen Führungskräften.

Frauen im Handwerk auf dem Vormarsch

Die Zahl der Handwerksbetriebe in Frauenhand ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Ende 2024 waren 3.231 Betriebe von Frauen geführt, was einem Anstieg von 44,05% seit 2021 entspricht. Insgesamt werden damit etwas mehr als ein Viertel aller Handwerksbetriebe in Südwestfalen von Frauen geführt. Besonders in den Bereichen Kosmetik, Gebäudereinigung, Fotografie, Maßschneiderei und Textilgestaltung sind viele Frauen als Unternehmerinnen tätig.

Regionale Unterschiede in der Entwicklung der Betriebszahlen

Regional betrachtet gab es in drei von vier Kreisen im Kammerbezirk Südwestfalen leichte Zuwächse bei den Betriebszahlen. Der Hochsauerlandkreis, der Märkische Kreis und der Kreis Olpe verzeichneten alle einen Anstieg der Betriebe, während der Kreis Siegen-Wittgenstein einen leichten Rückgang hinnehmen musste.

Ausblick und Erwartungen an die Politik

Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, betont die Stärke der Handwerksbetriebe in der Region trotz der Herausforderungen. Er fordert von der kommenden Bundesregierung schnelle und wirkungsvolle Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft, zum Abbau von Bürokratie und zur Sicherung von Fachkräften, um die positive Entwicklung fortzusetzen.

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