Winterberg: Deutschlandticket für Schüler soll günstiger werden
Veröffentlicht: Donnerstag, 26.06.2025 14:54
Sauerländer Schülerinnen und Schüler können seit 2023 das Deutschlandticket nutzen. Je nach Länge des Schulwegs wird das Ticket entweder komplett von der jeweiligen Kommune bezahlt oder anteilig erstattet. Wie groß diese Erstattung in Zukunft für Winterberger Schulkinder ist, wird heute im Stadtrat entschieden.

Die Städte und Gemeinden haben jeweils unterschiedliche Modelle, um Sauerländer Schülern das Deutschlandticket zur Verfügung zu stellen. Dabei ist die Stadt Marsberg die Einzige, die ihren Schülern das Deutschlandticket komplett finanziert, unabhängig davon, wie weit der jeweilige Wohnsitz von der Schule entfernt ist. Die Stadt Winterberg kann sich so einen Ansatz eher nicht vorstellen. Für das kommende Schuljahr besuchen 1.042 anspruchsberechtigte und 480 nicht anspruchsberechtigte Schülerinnen und Schüler die Schulen in Winterberg. Die Gesamtkosten für das Marsberger Modell würden sich in Winterberg auf 1.059.312 Euro pro Jahr belaufen, so die Stadt. Rund ein Drittel der Kosten entfällt dann auf Schüler, die aufgrund ihrer Nähe zur Schule gar nicht für eine Komplettfinanzierung des Deutschlandtickets infrage kämen.
Wer in Schmallenberg zur Schule geht und mindestens in der 7. Klasse ist, kann sich das Ticket komplett von der Stadt erstatten lassen. Dafür ist nur ein Antrag nötig. Diese Maßnahme ist auch für das kommende Schuljahr geplant, so die Stadt. Anträge können ab dem 01. Juli eingereicht werden. In Winterberg würden mit der Schmallenberger Regelung 164 Schülerinnen und Schüler zusätzlich das Deutschlandticket erhalten. "Sollten alle das Angebot nutzen, entstünden Kosten von 114.144 Euro pro Jahr. Es ist davon auszugehen, dass viele der Betroffenen dieses Angebot wahrnehmen würden", so die Stadt.
Erhöhung des städtischen Zuschusses
Durch die Preiserhöhung des Deutschlandtickets von 49 auf 58 Euro tragen Eltern nicht anspruchsberechtigter Schülerinnen und Schüler derzeit einen Eigenanteil von 38 Euro. Um das Ticket weiterhin attraktiv zu halten, könnte die Stadt ihren Zuschuss um 9 Euro auf 29 Euro erhöhen, heißt es. Der Eigenanteil der Eltern würde dann ebenfalls 29 Euro betragen – so wie vor der Preiserhöhung. Sollten alle nicht anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler dieses Angebot nutzen, entstünden Mehrkosten von 51.840 Euro pro Jahr. Realistisch ist jedoch, dass nicht alle das Angebot annehmen. Basierend auf der aktuellen Nutzung des Deutschlandtickets wird mit zusätzlichen Kosten von etwa 5.000 Euro gerechnet, so die Stadt.
Auch ein finanzielle Entlastung für Familien mit mehreren Kindern ist im Gespräch. Für jedes weitere Kind könnte es einen 35 Euro Zuschuss anstatt eines 29 Euro-Zuschusses geben. Eine Familie mit zwei Kindern würde dann statt 116 Euro nur 52 Euro im Monat für zwei Tickets zahlen.
Dieses Modell soll im kommenden Schuljahr als Pilotphase starten. Nach dieser Testphase soll das Modell evaluiert und dem Stadtrat erneut zur Beratung vorgelegt werden, so die Stadt.