Wie Pflanzen vor dem Absterben gerettet werden können

Was soll ich machen, wenn ich mich nicht mehr um die heimischen Pflanzen kümmern kann? Einfach wegschmeißen muss nicht sein - es gibt Alternativen.

Egal ob einfache Yuccapalme oder exotische und seltene Blüte: Pflanzen sind Lebewesen. Doch jeder kennt das: Pflanzen gehen irgendwann zunichte, weil man sich nicht mehr vernünftig um sie kümmern kann oder wegen eines Umzugs sowieso keine Verwendung mehr für sie hat.

So einige Pflanzen landen deshalb im Müll. Doch das muss nicht sein. Schließlich könnten sie auch an Familienmitglieder oder Freunde vergeben werden, die sich um sie kümmern könnten. Neuerdings aber werden Gewächs, Blumen und Co. auch einfach in eine "Pflanzenkappe" gelegt oder zur Adoption freigegeben.

"Botanoadopt" vermittelt und hilft

Als Vermittler stehen die Macher von "Botanoadopt" bereit. Hinter dem Projekt steckt ein Künstlerpaar aus Frankfurt. Heike Rausch und Torsten Grosch geben "ungeliebten Pflanzen" seit 2009 ein neues Zuhause. Mit ihrer Idee sind sie schon 2017 vom Rat für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet worden.

Was macht Botanoadopt?

Sie betreiben seit einiger Zeit unter anderem "Pflanzenklappen". Personen können anonym verwesende Pflanzen in die Klappe legen - Rausch, Grosch und Freunde peppeln diese wieder auf und geben sie anschließend zur Adoption frei.

Bis vor kurzem stand im Kunstverein Ahlen ein Adoptionsbüro von "Botanoadopt". Aktuell sind solche Büros in Frankfurt und Gießen zu finden. Wer sich aber aus NRW gerne beteiligen möchte, bzw. Interesse gefunden hat, muss nicht extra den weiten Weg nach Frankfurt aufnehmen.

Angebotene Pflanzen in NRW finden

Denn "Botanoadopt" bietet auf ihrer Website auch Pflanzen zur Adoption an, die sich in unserer Region befinden. So zum Beispiel Kakteen aus Essen oder eine Euphorbie aus Wuppertal. Dazu schreiben die Künstler Rausch und Grosch lustige Kurzbiografien zu den jeweiligen Pflanzen.

Pflanzenpate werden

Zu Botanoadopt gibt es für Pflanzen-Liebhaber noch eine lokale Alternative für manche Städte und Kreise in NRW: Botanische Gärten. Die suchen nämlich Pflanzenpaten für bestimmte und seltene Arten. Eine Patenschaft kostet im Botanischen Garten Münster zum Beispiel rund 50 Euro für eine Silberdistel. Wer sich aber lieber um den "Baum der Liebe" kümmern möchte, der muss 1000 Euro zahlen.

Manche Gärten nehmen aber auch die Pflanzen von Privatpersonen auf, die sich aus Zeitgründen nicht mehr um ihre blättrigen Lieblinge kümmern können. Doch der Botanische Garten in Bochum hat derzeit eine Art "Aufnahmestop". Laut Dr. Wolfgang Stuppy, dem wissenschaftlichen Leiter, platze der Garten "aus allen Nähten." Es werden "keine Zimmerpflanzen angenommen, sondern nur bestimmte wissenschaftlich relevante Pflanzen." Ansonsten laute der Rat: lieber gute Freunde oder die Familie um Hilfe bitten.

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