Weniger Verkehrsunfälle im Sauerland
Veröffentlicht: Montag, 17.03.2025 13:07
Die Polizei meldet für das vergangene Jahr einen Rückgang der Unfallzahlen um 3,5 Prozent.

Insgesamt 8.648-mal wurde die Polizei im Hochsauerlandkreis im Jahr 2024 zu Unfällen gerufen. Das waren 314 bzw. 3,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, die Zahlen liegen damit etwa auf dem Niveau von 2023. Der Rückgang resultiert laut Polizei überwiegend aus den gesunkenen Unfallzahlen bei sogenannten Bagatellunfällen (kleinere Verkehrsunfälle mit Sachschaden), in dieser Kategorie gab es 177 Unfälle weniger als 2023, sowie bei Unfällen mit Sachschaden und Unfallflucht (138 weniger als 2023). In ganz NRW hatte es 2024 insgesamt 0,31 Prozent mehr gegeben als 2023.
Weniger Verletzte & weniger Tote
2024 sind im HSK 1.086 Menschen bei Unfällen verunglückt, 20 weniger als ein Jahr zuvor. 837 erlitten leichte Verletzungen (-15), 239 wurden schwer verletzt (-4). Zehn Menschen wurden bei Unfällen getötet, das war einer weniger als 2023. Insgesamt ist es auf den Straßen im Sauerland sicherer als im NRW-weiten Vergleich, das zeigt ein Blick auf die sogenannte Verunglücktenhäufigkeitszahl (VHZ). Diese gibt an, wie viele Personen - bezogen auf eine Vergleichsgröße von 100.000 Einwohnern - bei Verkehrsunfällen verletzt oder getötet wurden. Im HSK liegt die mit 415 verunglückten Personen pro 100.000 Einwohner niedriger als im Jahr 2023 (423) sowie niedriger als in NRW (432).
In absoluten Zahlen sind im HSK die meisten Menschen in Arnsberg bei Unfällen verletzt worden (255), die höchste VHZ im Kreis hat Winterberg (649).
„Jeder Tote einer zu viel“
Insgesamt ist die Zahl der Verkehrsunfalltoten im HSK in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen, 1975 waren es noch 73, 1999 noch 39 und 2008 noch 22. Seit 1975 verloren 1.487 Menschen ihr Leben auf den Straßen im Hochsauerlandkreis. Jeder Tote zeige, wie wichtig die Verkehrsunfallbekämpfung ist, heißt es von der Polizei. Ziel sei es die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 um 40 % zu reduzieren. Es bedürfe weitergehender Anstrengungen, um die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr nachhaltig und wirkungsvoll zu verringern.
Mehr Kinder, Senioren, Pedelec- und Motorradfahrer
Vor allem die Zahlen der verletzten Autofahrer und -beifahrer ist im HSK im vergangenen Jahr zurückgegangen, von 601 auf 512. Mehr Verletzte gab es dagegen bei den Pedelec-, Rad- und Motorradfahrern (374 statt zuvor 325. Bei den Altersklassen der Verletzten zeigt sich zudem, dass es vor allem bei Kindern (+46 Prozent) sowie bei Senioren (+11 Prozent) Anstiege im Vergleich zu 2023 gab.
Junge Erwachsene im HSK häufig in Unfälle verwickelt
7,0 % der Bevölkerung im Hochsauerlandkreis ist zwischen 18 und 24 Jahre alt. Ihr Anteil an den verletzten Verkehrsteilnehmenden lag im Jahr 2024 jedoch bei 16,3 % . Die VHZ liegt, bezogen auf alle Altersgruppen im HSK, bei 415 Verunglückten pro 100.000 Einwohner. Bei den „Jungen Erwachsenen“ ist dieser Wert mit 966 Verunglückten pro 100.000 Einwohner mehr als doppelt so hoch. Ein Faktor, der die Unfallentwicklung im HSK beeinflusst, ist die eingeschränkte Möglichkeit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Bewohner des HSK seien sehr viel häufiger auf das Fortbewegungsmittel „PKW“ angewiesen als die Bewohner einer Großstadt, so die Polizei. Dies führe in Verbindung mit weiteren Faktoren (z. B. Risikobereitschaft) zu einer höheren Unfallgefahr und zu einer höheren Anzahl von verunglückten „Jungen Erwachsenen“. Im Jahr 2024 wurden 177 „Junge Erwachsene“ bei Verkehrsunfällen verletzt und/oder getötet. Dies entspricht einem Rückgang um 18,8 % gegenüber dem Vorjahr.
Insgesamt gab es 2024 105 Unfälle im HSK, bei denen Alkohol eine Rolle spielte, das waren 25 weniger als ein Jahr zuvor. Gestiegen ist die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss (wie z.B. Marihuana), von 30 auf 35.