Wasserstoff als Energieträger der Zukunft

Wasserstoff statt Gas für Unternehmen

Eine Frau arbeitet an einer industriellen Fertigungsanlage (Symbolbild).
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Wasserstoff ist eine der wichtigsten Alternativen zu Erdgas für Wirtschaftsunternehmen in der Region. Wasserstoff sei für viele Unternehmen der Energieträger der Zukunft, so der Hauptgeschäftsführer der IHK Arnsberg Jörg Nolte. Er fordert eine stärkere Abdeckung durch den Ausbau des Verteilnetzes. Die Frage, ob, wann und für welchen Preis Wasserstoff in Südwestfalen wirklich zur Verfügung steht, steht für die Veranstaltergemeinschaft „Wasserstoff-Brücke“ heute auf der Agenda. Sie veranstaltet ein Wasserstoff-Summit.

Vierte Veranstaltung

Bereits zum vierten Mal organisieren die Akteure der Wasserstoff-Brücke die überregionale Veranstaltung. Der Wasserstoff-Summit versteht sich als Netzwerkveranstaltung für Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik. Inhaltlich will sich die Veranstaltung an den vier Säulen Perspektiven aus Politik und Industrie, Versorgung und Systeme, Anwendung in der Mobilität sowie Innovation und neue Märkte orientieren, heißt es. Neben Vorträgen soll es Diskussionsrunden über die Chancen und Risiken für den Markthochlauf von Wasserstoff geben. Außerdem präsentieren sich Start-ups, die in einer begleitenden Ausstellung Gespräche und zum Erfahrungsaustausch anbieten, heißt es.

Die Organisatoren

Organisiert wird das Event von einer Veranstaltergemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Arnsberg und Hagen sowie den Wirtschaftsförderungen aus Hagen, dem Märkischen-, dem Bergischen- und dem EnnepeRuhr-Kreis, unterstützt durch den Transferverbund Südwestfalen und automotiveland.nrw. Die Akteure haben sich auf der Plattform www.wasserstoff-bruecke.de zusammengeschlossen. Ziel ist der Aufbau eines überregionalen Netzwerkes für alle Akteure, deren Geschäftsmodell vom Wasserstoff betroffen ist oder zukünftig sein wird.

HydroNet auf Eis gelegt

Das Wasserstoffprojekt HydroNet im Sauerland liegt weiter auf Eis. Auch in diesem Jahr stehen im Bundeshaushalt keine Mittel für das Projekt zur Verfügung. Das hatte auch der Sauerländer CDU-Bundestagsabgeordnete Friedrich Merz kritisiert. HydroNet soll irgendwann die Versorgung von Unternehmen im Raum Arnsberg mit Wasserstoff statt Erdgas als Energieträger ermöglichen.

IHK setzt sich für Ausbau ein

Erst Anfang Juni hatte die IHK in Arnsberg gesagt, dass die Transformation der energieintensiven Industrie in Richtung Klimaneutralität ohne eine rasche und flächendeckende Versorgung mit grünem Wasserstoff nicht gelingen könne. Eine Studie im Auftrag von IHK-NRW zeige, dass die bisherigen Planungen zur H2- Leitungsinfrastruktur wichtige Teile der Kreise Soest und Hochsauerland unversorgt lassen. Im Sauerland zählen Schmallenberg und Eslohe zu den betroffenen Kommunen.

NRW hat das ehrgeizige Ziel, zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu werden. Dazu benötigen die energieintensiven Unternehmen Planungssicherheit für Investitionen in energetische Prozesse, heißt es. Insbesondere der industrielle Mittelstand blicke aktuell voller Sorge auf die Wasserstoffpläne, denn laut nationaler Wasserstoffstrategie soll erst ab 2032 die Infrastruktur für eine H2- Versorgung aufgebaut sein. Eine von IHK NRW bei der Neuman und Esser Green GmbH beauftragte Kurzstudie „Engpassfaktor Wasserstoff: "Anforderungen an die Wasserstoffversorgung für die Industrie in Nordrhein-Westfalen“ zeigt das Dilemma gerade für ländliche Regionen auf. Am Beispiel unterschiedlicher Unternehmen weist die Untersuchung nach, dass die Versorgung der Unternehmen mit Wasserstoff ohne die Anbindung an das Wasserstoffleitungsnetz vielfach nicht möglich ist. Die Belieferung mittels Trailer sei meist nur in einem Radius von 20 km ökonomisch vertretbar. Eine dezentrale Elektrolyse am Unternehmensstandort sei oft unwirtschaftlich.

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