Was im Sauerland gegen Lärm getan wird

Viele Kommunen arbeiten aktuell an Aktionsplänen, um die Belastung durch Verkehrslärm zu verringern. Zudem können Bürger auch jederzeit selbst aktiv werden.

© Lars Heidrich/ FUNKE Foto Services

Bis Mitte Juli müssen die Sauerländer Städte und Gemeinden ihre überarbeiteten Lärmaktionspläne der Bezirksregierung Arnsberg übermittelt haben. Darin müssen die Kommunen Maßnahmen nennen, mit denen sie Lärm reduzieren und ruhige Gebiete schützen wollen. Derzeit sind die Lärmaktionspläne vielerorts noch in der Entwicklungsphase und werden u.a. in den politischen Gremien diskutiert, so zum Beispiel heute Abend im Planungs- und Bauausschuss der Stadt Marsberg. In Meschede und in Olsberg ist der Lärmaktionsplan am Donnerstag Thema im Stadtrat.

Lärmschutzwände in Arnsberg

Auch in Arnsberg beschäftigt sich die Politik mit dem Thema Lärm. Die FDP-Fraktion etwa beantragt die Schließung von zwei Lücken in der Lärmschutzwand der Autobahn A46 in Neheim sowohl im Binnerfeld als auch in der Neheimer Innenstadt. Die Stadtverwaltung soll mit der Autobahn GmbH über die Schließung ebendieser Lücken verhandeln, um so die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohnern zu verbessern, heißt es von der Partei. Der Antrag ist Teil einer Initiative zur Umfeldverbesserung in den Ortsteilen. Weiterhin soll für die Rückwand der Sporthalle im Binnerfeld nach Wunsch der FDP-Fraktion durch das Familienbüro ein Graffiti- oder Kunstprojekt zur Verschönerung des angrenzenden Spielplatzes durchgeführt werden. Das Neheimer Ratsmitglied Florian Bordieck sieht hier „einen Mehrwert für Neheim und ein Gewinn für die Kinder und Jugendlichen, die Ihren Spielplatz aus eigener Hand verschönern und wieder mit Leben füllen können.“

Bürger können Lärmschutzanträge stellen

In vielen Kommunen sind die Anwohner zudem aufgerufen, selbst am Lärmaktionsplan mitzuarbeiten, so konnten in Arnsberg z.B. Lärmstellen gemeldet werden. Zudem können laut Straßen.NRW alle Bürger*innen jederzeit sog. Lärmschutzanträge stellen. Die Behörde prüft diese dann und entscheidet über mögliche Maßnahmen zur Lärmreduzierung. Eine Möglichkeit ist dabei die Anordnung, neue Fenster einzusetzen, die Geräusche besser absorbieren. Allerdings nimmt eine solche Prüfung viel Zeit in Anspruch, weil die Hürden bis zu einer Entscheidung, die den Lärm reduziert, sehr hoch sind. Geschwindigkeitsbegrenzungen kann Straßen.NRW dagegen nicht selbstständig anordnen, dies kann nur die zuständige Straßenverkehrsbehörde.

Wo es besonders laut ist

Besonders Anwohner von Bundesstraßen und Autobahnen leiden im Sauerland unter Verkehrslärm, so hatte z.B. eine Umfrage der Stadt Arnsberg gezeigt, dass 47 Prozent der Befragten über den Lärm entlang der A46 und A445 im Bereich Neheim klagen. In Olsberg sind vor allem Anwohner der B7 betroffen, in Meschede sorgt die B55 für den meisten Lärm. Auch in Winterberg und Hallenberg hat der Verkehrslärm zuletzt zugenommen. Seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke auf der A45 in Lüdenscheid rollen vor allem mehr Lastwagen durch beide Städte. In Olsberg sind im Stadtgebiet aufgrund der Verkehrsdichte die Bereiche der B7 in Antfeld sowie Abschnitte der B 480 nahe der Knickhütte und vom Hasley bis zur Einmündung der L 742 bei Steinhelle betroffen.

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