Warum kleine Wintersportgebiete im Sauerland wichtig sind

Wenn der Besucherandrang groß ist, sei ein breit gefächertes Angebot wichtig, so die Wintersport-Arena Sauerland.

Im Skigebiet Wilde Wiese bei Sundern gibt's nur Naturschnee.
© Radio Sauerland

Besonders viele Tage mit besonders vielen Besuchern hat es in der zu Ende gehenden Saison im Sauerland nicht gegeben. Die Wintersport-Arena hatte ein durchwachsenes Fazit für den Winter 2023/24 gezogen. Vor allem die Weihnachtsferien und auch der Februar, zum Leidwesen der Wintersportler die beiden wichtigsten Phasen, verliefen überwiegend frei von Frost und Naturschnee. Entsprechend begrenzt war in der Zeit das Angebot an geöffneten Skiliften.

Große Auswahl deckt Bedarf

Anders sah es zum Beispiel am Wochenende 20./21. Januar aus. Kälte, Neuschnee und Sonnenschein hatten viele Menschen zum Skifahren ins Sauerland gelockt, nach Angaben der Wintersport-Arena war es eins der am stärksten besuchten Wochenenden der vergangenen Jahre. Wichtig sei an solchen Wochenenden, dass die Region ein umfangreiches Gesamtangebot bereitstelle. Gerade die kleinen Skigebiete seien in solchen Zeiten wichtig, um dem großen Bedarf an Schneeerlebnissen gerecht werden zu können. Wintersport-Arena Sauerland sieht darin eine ihrer wichtigsten Aufgaben: Das Gesamtangebot in der Region verbreitet bekannt zu machen und darauf hinzuweisen, dass es nicht nur im Kerngebiet gute Wintersportmöglichkeiten gibt. 

Entspanntere Randzeiten

Weiterhin weisen Wintersport-Arena Sauerland und die großen Skigebiete auf Angebote außerhalb der stark besuchten Wochenenden hin. Sowohl während der Woche als auch in der Nachsaison sind die Skigebiete deutlich weniger besucht. Auch hier zeigt sich der Wert der technischen Beschneiung, die eine durchgehende Saison von Dezember bis März ermöglicht, was ein Ausweichen überhaupt erst möglich macht.

Weitere Maßnahmen, um Andrang zu verteilen

Die Skigebiete haben weitere Maßnahmen geschaffen wie den Winterberger Skibus. Dieser hatte in der zurückliegenden Saison zwar weniger Einsatztage, aber laut Busunternehmer eine höhere Fahrgastauslastung. Auch die Skigebiete bestätigen eine gestiegene Nachfrage vonseiten der Gäste. Mit der Wintersport-Arena Card (gültig in sieben Skigebieten) ist der Skibus gratis nutzbar. Zudem hatte bereits vor zwei Jahren das Skiliftkarussell Winterberg seine Ein- und Zweitagestickets zur Nutzung in den umliegenden Skigebieten geöffnet und die Skibusnutzung inkludiert. Ziel ist, den Gästen die Vielfalt der Skigebiete in der Region vor Augen zu führen und einen Ausgleich in stark besuchten Zeiten anzubieten. Aufgrund der positiven Entwicklung planen die Verantwortlichen eine Ausweitung des Systems.

Verkehrserwartungen sollen ausgeweitet werden

Die Nachfrage zu lenken und den Verkehr zu regulieren, ist die Aufgabe des Projekts  AIR (AI-basierter Recommender für nachhaltigen Tourismus). In einem bundesweiten Verbund von Destinationspraktikern und Forschungspartnern, wird mittel KI ein digitales Besuchermanagement geschaffen. Es soll Besucher frühzeitig mit geeigneten Informationen über die zu erwartende Auslastung am gewünschten Ziel versorgen und auf Ausweichangebote aufmerksam machen. Die Messstationen an 13 Parkflächen wurden im Vorwinter installiert.

Rechtzeitig vor Beginn der zu Ende gehenden Saison konnte der erste Prototyp zur Prognose der Parkplatzauslastung veröffentlicht werden. Dieser berechnet zurzeit auf Basis der Messungen die zu erwartende Auslastung in den nächsten 48 Stunden. Die ermittelten Ergebnisse wurden und werden fortlaufend geprüft, mit der realen Situation verglichen und die Parameter angepasst. Bis zum nächsten Winter ist vorgesehen diese Prognose mithilfe von weiteren externen Daten zu verbessern und auf vier Tage auszuweiten und schließlich in möglichst vielen Hotels, Tourist-Informationen und auf Webseiten zu verbreiten.

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