Waldbrand Sundern-Stemel: "Riesenleistung der Einsatzkräfte"

Mit dem Abstand von rund zwei Wochen zieht Einsatzleitung beim großen Waldbrand in Sundern-Stemel eine positive Bilanz des Zusammenspiels aller beteiligten Einsatzkräfte.

© Feuerwehr Sundern

Einen Einsatz in der Größenordnung wie beim Waldbrand in Sundern-Stemel vor zwei Wochen hat es im Hochsauerlandkreis noch nie gegeben. In der Rückschau sei der Einsatz noch besser als erwartet gelaufen, so Frank Siedhoff aus der Einsatzleitung von der Feuerwehr Sundern. Dazu hätten neben den Sauerländer Feuerwehrleuten auch die Wasserförderzüge aus den Kreisen Unna und Paderborn und die Hubschrauber der Bundespolizei beigetragen. Insgesamt waren während des Waldbrandes in Stemel in Schichten 750 Einsatzkräfte vor Ort.

Feuerwehren im Hochsauerlandkreis gut organisiert

Vor dem Hintergrund des Klimawandels im Hochsauerlandkreis hätten sich die Feuerwehren im Hochsauerlandkreis schon frühzeitig gut organisiert, um auf Hochwasser und Waldbrandereignisse in dieser Größenordnung vorbereitet zu sein. "Uns war klar, der Hochsauerlandkreis ist großflächig und wir müssen uns gegenseitig helfen, so Uwe Schwarz, stellvertretender Kreisbrandmeister aus Olsberg. So stellt jede Kommune einen Zug, der kurzfristig alarmiert werden kann. Innerhalb des Landes NRW gibt es 24 Feuerwehrbereitschaften. Ein Zwölftel davon stellt der HSK. Bis auf die Stadt Arnsberg haben alle anderen Kommunen im HSK nur ehrenamtliche Feuerwehrleute. Der HSK hat auch einen eigenen Wasserförderzug, der mit Feuerwehrleuten aus verschiedenen Teilen des Hochsauerlandkreises besetzt ist. Ursprünglich sollte er bei Hochwasser möglichst viel Wasser abpumpen können. So waren die Feuerwehrleute vor einem Jahr auch in Erftstadt und in Fröndenberg im Einsatz. Auch beim Löschen von Waldbränden ist der Wasserförderzug eine große Hilfe. Beim Waldbrand in Stemel hat er 6000 Liter Löschwasser pro Minute aus dem Sorpesee gepumpt.

Siedhoff kritisiert Bürokratie

Um das Feuer in einem Waldstück in Stemel zu löschen hatte die Feuerwehr Sundern auch Löschhubschrauber der Bundespolizei angefordert. Diese Hubschrauber können pro Fahrt 2000 Liter Wasser transportieren. Beim Waldbrand in Stemel holten sie das Löschwasser aus dem Sorpesee. Frank Siedhoff von der Einsatzleitung ist sicher: "Ohne den Einsatz der Löschhubschrauber hätten wir den Brand nach 73 Stunden noch nicht gelöscht gehabt.". Allerdings kritisiert Siedhoff die Bürokratie beim Alarmieren der Bundespolizei. Erst nach vier, fünf Stunden sei der Hubschrauber im Sauerland gewesen.

Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation

Trotz der positiven Bilanz des Großeinsatzes vor zwei Wochen sieht Siedhoff auch Verbesserungsbedarf. Die Feuerwehrleute müssten von der Einsatzleitung mehr mitgenommen werden. Die Ergebnisse der Lagebesprechung vor Ort müsste schneller an die eingesetzten Feuerwehrleute weiter gegeben werden, damit sie sich ein Gesamtbild der Situation machen können.

"Wenn ein Feuerwehrmann acht Stunden an der Flanke des Waldbrandes grüne Bäume wässert, fragt er sich natürlich, was er da eigentlich macht", sagt Siedhoff. "Das ist frustrierend".

In der Einsatzleitung beim Waldbrand in Sundern-Stemel: Frank Siedhoff, Chef der Feuerwehr Sundern© privat
In der Einsatzleitung beim Waldbrand in Sundern-Stemel: Frank Siedhoff, Chef der Feuerwehr Sundern
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