Viel Einsatz für Ukrainer im Sauerland
Veröffentlicht: Freitag, 23.02.2024 00:03
Seit knapp zwei Jahren herrscht in der Ukraine Krieg. Seitdem sind viele Menschen von dort in die Sauerländer Kommunen gekommen. Dort gibt es jede Menge Hilfe.
Am Samstag jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine zum zweiten Mal. Seit Kriegsbeginn haben viele Ukrainer*innen ihre Heimat verlassen und sind u.a. nach Deutschland geflohen. Allein in NRW sind in den letzten beiden Jahren laut statistischem Landesamt rund 280.000 Menschen aus der Ukraine angekommen, die meisten von ihnen in den ersten Monaten nach Kriegsbeginn. Doch auch im vergangenen Jahr kamen nochmal mehr als 48.000 Ukrainer*innen nach NRW.
Hilfe bei Integration
Auch viele Städte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis haben in den vergangenen zwei Jahren einen deutlichen Zuwachs von Menschen aus der Ukraine verzeichnet. In Arnsberg leben zum Beispiel nach Angaben der Stadt aktuell knapp 1.000 Ukrainer*innen, in Meschede sind es mehr als 500, in Brilon fast 400 und in Olsberg knapp 200.
Um den Menschen beim Einleben in Deutschland zu helfen, bieten die Kommunen verschiedene Maßnahmen an. Die Stadt Arnsberg hilft bei der Vermittlung von Schulplätzen und sucht Kindergartenplätze bzw. meldet Kinder im Kindergartensystem an. Im Jobcenter erfolgt die Versorgung mit Sprachkursangeboten/Qualifizierungen etc. durch die dortigen Fallmanager*innen sowie die Sicherstellung des Lebensunterhaltes (Bürgergeld) und die Anmeldung zur Krankenkasse. Zudem werden vielerorts Sprach- und Integrationskurse angeboten. Die Stadt Brilon weist außerdem darauf hin, dass auch in Vereinen oder anderen Einrichtungen Integration gelebt werde, das sei grade für geflüchtete Kinder wichtig, um schnell Anschluss zu finden. Daneben setzen Meschede und Olsberg auch auf weiteres ehrenamtliches Engagement bei der Integration.
Unterschiedliche Bleibeaussichten
Wie lange die Menschen aus der Ukraine im Sauerland bleiben, ist laut den Kommunen völlig unklar. Einige seien bereits in ihre Heimat zurückgekehrt, heißt es etwa von der Stadt Brilon. Andere würden sich auf einen längeren Aufenthalt in Deutschland einstellen. Die Stadt Arnsberg beobachtet, dass das von den meisten Ukrainer*innen gewünscht werde. Sie wollen den Lebensmittelpunkt in Deutschland zu festigen, insbesondere dann, wenn Familien gemeinsam hier leben und das Hab und Gut in der Ukraine zerstört wurde. Andere Erfahrungen hat die Stadt Meschede gemacht, dort äußerten viele Ukrainer*innen immer wieder den Wunsch, in ihr Heimatland zurückkehren zu wollen. Ob sie dann letztlich in Deutschland bleiben werden bzw. möchten, wird sicherlich auch später von den Gesamtumständen abhängen.
Feierstunde in Brilon
Um den Opfern des Kriegs in der Ukraine zu gedenken, veranstaltet die Stadt Brilon am Samstag eine Feierstunde. Diese wird mitgestaltet von in Brilon lebenden Menschen aus der Ukraine. Dabei ist u.a. die Übergabe von selbst gestalteten Bildcollagen an den Bürgermeister der Stadt geplant. Die Collagen dokumentieren einerseits die Hilfeleistungen der Briloner*innen in der Ukraine, andererseits aber auch das Leben der Flüchtlinge in Brilon. Die Bilder werden im Anschluss für ca. zwei Wochen im Rathaus ausgestellt. Die Stadt Brilon freut sich, wenn am Samstag viele den Weg ins Rathaus finden, um gemeinsam für Frieden und eine gute Willkommenskultur einzustehen.