Unternehmen im Sauerland wünschen sich schnelles Internet

Bei einer Umfrage der IHK in Arnsberg forderten 70 Prozent der Unternehmen, dass sich die Politik stärker um eine leistungsfähige Breitbandstruktur kümmern soll.

Neue Leitungen werden an einer Straße verlegt (Symbolbild).
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Die Unternehmen im Sauerland fordern mehr schnelles Internet. Das hat eine Umfrage der IHK in Arnsberg unter 200 Unternehmen ergeben. Danach fordern 71 Prozent von den Regierungen in Berlin und Düsseldorf, sich stärker um eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur zu kümmern. Wenn die Politik hier nicht stärker investiert, gefährde sie den Bestand hunderter Unternehmen und tausender Arbeitsplätze im Sauerland, so die IHK. Ein Viertel der befragten Unternehmen gab dem Stand der Digitalisierung in ihrem Unternehmen nur ein Ausreichend.

Auszüge aus der Umfrage der Industrie- und Handelskammer in Arnsberg

Bei der IHK-Befragung gaben 10 Prozent der Teilnehmer an, dass an ihrem Standort gar kein schnelles Internet verfügbar ist, bei weiteren 27 Prozent deckt die aktuelle Bandbreite nicht den tatsächlichen Bedarf. Neben einer schnellen Breitbandanbindung wünscht sich fast jedes zweite Unternehmen einen besseren Zugang zu öffentlichen Fördermitteln sowie staatliche Unterstützungsangebote für Digitalisierungsvorhaben und den Einsatz innovativer Technologien.

Verbesserungspotenzial sehen die Unternehmen auch bei sich selbst. Nur 25 Prozent geben dem Stand der Digitalisierung in ihrem Unternehmen die Note Gut oder Sehr gut. 40 Prozent geben sich ein Befriedigend und weitere 25 Prozent ein Ausreichend. „Ob Ausreichend ausreicht, auch in Zukunft gute Geschäfte zu machen, ist sehr fraglich. Die Digitalisierung gehört zu den Megatrends unserer Zeit. Wer den Anschluss verliert, büßt ganz schnell seine Wettbewerbsfähigkeit ein“, verdeutlicht Andreas Rother die große Bedeutung der Digitalisierung.

Hauptgründe für die Digitalisierung in den Unternehmen sind die Flexibilisierung des Arbeitens (46 % Nennungen), Anforderungen der Kunden und Kundenbindung (47 %) und die Realisierung von Kostensenkungspotentialen

(41 %). Eine untergeordnete Rolle spielen die Corona-Pandemie (19 %) sowie die Optimierung der Lieferketten (19 %). „Die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitswelt sind angesichts der umwälzenden Veränderungen durch die Digitalisierung sehr gering. Das haben die Betriebe erkannt“, ist Andreas Rother überzeugt. Er würde sich jedoch wünschen, dass die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle (23 % Nennungen) eine wichtigere Rolle bei der Digitalisierung in den Unternehmen einnehmen würde.

Als größte Herausforderungen für die Digitalisierung bezeichnen die Befragten fehlende zeitliche Ressourcen (41 % Nennungen) und einen hohen Kosten- und Investitionsaufwand (38 %). Auch die Akzeptanz von Mitarbeitern und Kunden sowie die Komplexität der Umstellung vorhandener Systeme und Prozesse belasten die Unternehmen (beide 32 %). Die Konkurrenz - insbesondere digitale Plattformen - spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle (8 %).

Damit die Digitalisierung in den Unternehmen gelingt, müssen auch die Kompetenzen der Mitarbeiter und Führungskräfte ausgebaut werden. Rund drei Viertel der Umfrageteilnehmer sagen, dass ein digitales Prozessverständnis, digitale Denkweisen und die Veränderungsbereitschaft vorrangig weiterzuentwickeln sind.

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