Severin aus Sundern im Aufwind

Vom Trend Cocooning auf deutsch “Gemütlichkeit für dein Zuhause” profitiert auch der Sunderaner Elektrogerätehersteller Severin. “Wir haben ein optimales Produktsortiment für Themen wie gemeinsames Kochen, Urlaub auf der eigenen Terrasse oder Ernten und Einkochen”, so Geschäftsführer Christian Strebl, gegenüber Radio Sauerland. Insbesondere im Bereich Elektrogrillen verzeichnete Severin in diesem Jahr starke Zuwächse. Seit Beginn des ersten Lockdowns konnte der heimische Elektrogerätehersteller seinen Online-Handel weiter ausbauen und den Verkauf in den eigenen Webshops steigern. Konkrete Umsatzzahlen nannte Severin auf Nachfrage nicht. Trotz höherer Rohstoffpreise, steigenden Produktionskosten und höhreren Frachtsätzen der Reedereien rechnet Severein Geschäftsführer Strebl 2021 mit einer so wörtlich”positiven Entwicklung im Elektrokleingerätesektor.” Strebl kündigte für das neue Jahr eine “Vielzahl von Produktneuheiten” an, ohne konkrete Beispiele zu nennen. 

Produktion vom Sauerland nach China verlagert

Die Produktion erfolgt jetzt ausschließlich in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen. Im Frühjahr entließ Severin die restlichen Mitarbeiter in der Montage und Stanzerei. Die Verträge mit den verbliebenen Mitarbeitern im Werkzeugbau liefen Ende November aus. 2005 waren noch 120 Mitarbeiter in der Produktion tätig. Für Severin sind derzeit weltweit in über 100 Ländern 700 Mitarbeiter aktiv. Davon rund 310 Beschäftigte am Firmensitz in Sundern. Dort sind unter anderem die Abteilungen Vertrieb, Logistik, Informationstechnik und Produktmanagement sowie Marketing und das “Future Lab” zu deutsch “Innovations-Labor” untergebracht. Hier entstanden auch Mikrowellen, in denen sogar auf zwei Ebenen gegart werden könne. Mit dem namhaften Küchen-Innovationspreis „Golden Award – Best of the Best“ wurde im Frühjahr diesen Jahres der Elektrogrill „Sevo GTS“ ausgezeichnet.

Sunderner Unternehmen gewinnt Stabilität

2012 erlitt Severin unter anderem wegen der Produktion von Kaffeevollautomaten der Premiumklasse eine Bruchlandung und geriet in finanzielle Schieflage. Finanzielle Stabilität kam im März 2015 mit dem Einstieg der Unternehmerfamilie Knauf aus Dortmund. Sie beteiligte sich zuerst mit 49 Prozent. Seit dem 1. Mai 2018 ist Knauf der alleinige Besitzer des von Anton Severin im Jahre 1892 in Sundern gegründeten Unternehmens.