Sauerland: Zahl der Messerattacken hat zugenommen

NRW-Innenminister Reul hat am Mittag sein Konzept zur Bekämpfung von Messergewalt vorgestellt. Die eine Lösung für das wachsenden Problem gibt es dabei aber nicht. Die Polizei im Hochsauerlandkreis müsse individuell entscheiden, wie sie die Lage bei uns in den Griff bekommt. Im HSK haben die Angriffe mit Messern in letzter Zeit zugenommen. Zuletzt kam es in Marsberg zu zwei schweren Messerangriffen.

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Vor wenigen Stunden hat NRW-Innenminister Reul verschiedene Maßnahmen gegen Messerattacken vorgestellt. Er will angepasste Maßnahmen durchsetzen, die auch in der Kreispolizeibehörde Hochsauerland individuell angepasst umgesetzt werden sollen. Die Maßnahmen sollen dabei an örtliche Gegebenheiten und an das Kriminalitätsgeschehen angepasst werden, so Reul. Die Präventionsarbeit in Flüchtlingsunterkünften soll ebenfalls verstärkt werden. Zuletzt kam es vor rund drei Monaten zu einer Messerstecherei in Marsberg. In Westheim war ein Streit zwischen zwei Flüchtlingen eskaliert. Daraufhin stach einer der beiden zu, das Opfer wurde dabei lebensgefährlich verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. 

In Nordrhein-Westfalen kam es im vergangenen Jahr zu 3.536 Messerangriffen im öffentlichen Raum. "Damit liegen wir in etwa auf Vor-Corona-Niveau", heißt es. Im Vergleich zu 2022 haben die Angriffe um rund 43 Prozent zugenommen. Um die neun Messerattacken sind als Anschläge zu werten, so Reul.

Taten im HSK nehmen zu

Im Hochsauerlandkreis hat es im vergangenen Jahr 24 Messerattacken gegeben. In den Jahren zuvor waren es 22 und 21 Taten. Das zeigt die Statistik zur Gewaltkriminalität der Polizei im HSK. Vor dem Hintergrund des tödlichen Messerangriffs auf mehrere Menschen in Solingen wird auch in NRW ein Verbot von Stichwaffen diskutiert.

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