Sauerland: Wildschweine finden viel Futter

Aktuell haben die Drückjagden im Sauerland Saison. Wild bewegt sich abseits der gewohnten Pfade.

Die kahlen Borkenkäferflächen erschweren die Jagd im Sauerland. Das Wild benutzt nicht mehr die gewohnten Pfade und sei schwerer aufzuspüren, so Alexander Lenze, der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Hochsauerland. Deshalb rechnen die Jäger in den kommenden Jahren auch mit einer Zunahme der Wildschweine. Sie könnten sich auf den mit Gestrüpp zuwuchernden Freiflächen gut verstecken. Um die Wiederaufforstung nicht zu gefährden, müsste besonders das Rehwild im Auge behalten werden. Rehe seien bei ihrer Nahrung wählerisch und fressen am liebsten zarte, grüne Triebe, so Lenze. Sie sind in 18 Hegeringen organisiert.


Der Kreisjägerschaft gehören rund 3200 Jägerinnen und Jäger an. Sie sind in 18 Hegeringen organisiert.

Drückjagden

Von Ende Oktober bis Ende Dezember laufen im Sauerland die Dückjagden. Dabei wird das Wild revierübergreifen aus den Verstecken getrieben. Während der vergangenen zwei Corona-Jahre sind diese Jagden überwiegend ausgefallen. Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen konnten die Jäger nicht in Fahrgemeinschaften anreisen. Deshalb habe sich das Wild im Sauerland vermehrt, so Alexander Lenze, der Chef der Kreisjägerschaft Hochsauerland.

Wie es um die Population des Schwarzwildes bestellt ist, lasse sich schwer sagen. "In diesem Jahr findet das Schwarzwild wegen der starken Eichelmast viel Futter. Die Widlschweine ziehen deshalb in Eichen- und Buchenwälder", sagt Lenze. Das führe dazu, dass bei einigen Drückjagden viel Schwarzwild erlegt wird, bei anderen kaum. Beliebte Schwarzwild-Gebiete sind aktuell zum Beispiel der Arnsberger Wald und die Eichen- und Buchenwälder rund um die Möhne. Das Schwarzwild habe einen größeren Aktionsradius als das Rehwild. " In einer Nacht kann so eine Rotte schon mal 10 Kilometer laufen". Rehwild seit standorttreuer. Ende Dezember werden die Drückjagden beendet. Dann will die Jägerschaft Reh-, Rot- und Sikawild keinem Stress aussetzen. "Bei kalter Witterung muss das Wild seinen Energiehaushalt herunterfahren", so Lenze. Ende Januar ist die Jagdaison zu Ende.

Wildfleisch im Trend

Lenze hat festgestellt, dass das Interesse an Wildfleisch zunimmt. Die Leute würden sich heute mehr Gedanken darüber machen, was bei ihnen auf den Teller kommt. Tierwohl spiele eine immer größere Rolle. Beim Wild könne der Kunde sicher sein, dass die Tiere in Freiheit gelebt haben.

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