Sauerland: Weniger neue Wohnungen
Veröffentlicht: Dienstag, 10.06.2025 11:01
Im Sauerland sind weniger neue Häuser gebaut worden

Im Hochsauerlandkreis sind im vergangenen Jahr 319 neue Wohnungen entstanden. Das ist ein Rückgang um ein Viertel im Vergleich zu 2023. Das meldet IT.NRW. Der meiste Wohnraum ist in neuen Einfamilienhäusern entstanden. 183 Eigenheime sind 2024 fertiggestellt worden. Das sind 28 %(254) weniger als im Jahr zuvor.
Der Um- und Ausbau von Wohnungen hat im HSK zugenommen. Dadurch sind 136 neue Wohnungen entstanden - eine Steigerung um 46 %.
IG Bau fordert eine Neubau-Offensive
Vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen zum Wohnungsbau fordert die IG Bau Westfalen Mitte-Süd eine Neubau-Offensive für den Hochsauerlandkreis. „Jede Wohnung mehr zählt. Ebenso mehr Sanierungen. Vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, so Friedhelm Kreft. Der Vorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd macht deutlich, dass dazu allerdings bei den Kosten „viel passieren“ müsse: „Es wird nur dann mehr gebaut, wenn einfacher und damit günstiger gebaut wird“, sagt Kreft.
Baukosten bis zu einem Drittel senken
Immerhin sei es machbar, die reinen Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel zu senken. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Wohnungsbau-Studie vom staatlichen Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel). Der Bau habe eine Entbürokratisierung dringend nötig. Ziel müsse es sein, den Neubau schlanker und damit günstiger zu machen: „Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen – und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen. Denn weniger Bau-Hürden bedeuten mehr neue Wohnungen“, so Friedhelm Kreft. Wer die Kosten ins Visier nehme, müsse auf den „Gebäude-Typ E“ setzen. Das „E“ stehe dabei für einfaches, erleichtertes und effizientes Bauen. Konkret bedeute das: geringere Stärken bei Decken und Außenwänden. „Damit lässt sich schon Geld sparen. Aber auch Baustoffe und damit Energie, Ressourcen und CO2. Entscheidender Kostentreiber ist allerdings die Technik – also Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Von der Haustechnik bis zur Einbauküche gilt: weniger High-End-Produkte. Das macht das Wohnen am Ende wesentlich günstiger“, sagt Kreft.
Wohnungsbau in NRW
Im Jahr 2024 wurden von den Bauämtern in NRW 41.025 Wohnungen (einschließlich
Umbaumaßnahmen) als fertiggestellt gemeldet. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt auf Basis der Statistik der Baufertigstellungen mitteilt, waren das 14,8 % bzw.
7.123 Wohnungen weniger als im Jahr 2023.
Dabei verringerte sich die Zahl der fertiggestellten neuen Einfamilienhäuser um 24,0 % bzw. um 2.328 Wohnungen auf 7.372 Fertigstellungen. Bei den Wohngebäuden mit zwei Wohnungen sank die Zahl der fertiggestellten Wohnungen um 21,8 % bzw. um 720 Wohnungen auf 2.584. Bei Mehrfamilienhäusern mit drei und mehr Wohnungen (ohne Wohnungen in Wohnheimen) lag der Rückgang bei 18,9 %, damit wurden in diesem Bereich nur 22.472 Wohnungen fertiggestellt – 5.238 weniger als 2023.
Lediglich die Zahl der fertiggestellten Wohnungen, die durch Um- oder Ausbauten an bestehenden Gebäuden entstanden sind, stieg um 18,8 % auf 5.990 Wohnungen – das waren 950 mehr als im Vorjahr.